Medienkonzern Milliardärin steigt mit 9,1 Prozent bei Pro Sieben Sat 1 ein

Die SE hat eine neue Ankeraktionärin. Quelle: dpa

Die Münchener Privatsendergruppe bekommt in Renata Kellnerova eine Großaktionärin aus Tschechien. Der Einstieg erfolgt in einer Phase, in der Pro Sieben unter Druck des Berlusconis-Konzerns MFE steht.

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Die tschechische Milliardärin Renata Kellnerova steigt zur zweitgrößten Aktionärin des Fernsehkonzerns ProSiebenSat.1 auf. Kellnerova, Erbin des vor zwei Jahren bei einem Hubschrauberabsturz ums Leben gekommenen Unternehmers Petr Kellner und seither reichste Frau Tschechiens, sei mit 9,1 Prozent bei ProSiebenSat.1 eingestiegen, teilte die von Kellner gegründete, inzwischen auf Telekommunikation und Medien spezialisierte Unternehmensgruppe PPF am Dienstagabend mit. Kellnerova ist dem neuen Management um Konzernchef Bert Habets offenbar wohlgesonnen: „PPF glaubt daran, dass die digitale Transformation von ProSieben Wert für alle Aktionäre schafft“, hieß es in einer Stellungnahme. Man freue sich darauf, dabei mit dem Vorstand und dem Aufsichtsrat zusammenzuarbeiten.

Kellnerova könnte damit ein Gegengewicht zur italienischen MFE-Mediaforeurope bilden, die mit rund einem Viertel der Anteile zum größten Aktionär von ProSiebenSat.1 aufgestiegen ist. Die von der Familie des ehemaligen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi gegründete frühere Mediaset ist auch in Spanien aktiv und will einen europäischen Fernsehkonzern schmieden. Deshalb drängt sie ProSiebenSat.1 zu einer Zusammenarbeit im Kerngeschäft mit der Produktion und Verbreitung von Fernsehprogrammen. Habets, der im Herbst Rainer Beaujean als ProSiebenSat.1-Chef ablöste, will seine strategischen Vorstellungen am 2. März vorstellen.

„Wir freuen uns darüber, dass Frau Kellnerova ProSiebenSat.1 als attraktives Investment ansieht und unserem Unternehmen ihr Vertrauen schenkt“, sagte eine Konzernsprecherin. Es habe bereits erste - sehr positive - Kontakte zu PFF gegeben. Mit dem Unternehmer Daniel Kretinsky hatte ProSiebenSat.1 von 2019 bis 2021 schon einmal einen Großaktionär aus Tschechien, der sich hinter das damalige Management gestellt hatte. Kretinsky hielt bis zu zwölf Prozent an dem Konzern, reduzierte seinen Anteil aber später auf weniger als drei Prozent.

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Medienberichten zufolge ist Kretinsky mit der Tochter von Petr Kellner und Renata Kellnerova, der Olympia-Springreiterin Anna Kellnerova, liiert. Zusammen mit Kellners PPF hatte er einst seine Energie-Holding EPH gegründet, die unter anderem am ostdeutschen Braunkohle-Förderer Mibrag beteiligt ist.

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