Die in der Schweiz ansässige und auf Luftfahrt-IT- und -Kommunikation spezialisierte SITA (Société Internationale de Télécommunication Aéronautique) warnt eindringlich vor diesen Risiken. Gemeinsam mit dem Flugzeughersteller Airbus hat sie gerade ein neues Geschäftsfeld erschlossen, das Airlines oder Flughäfen relevante Informationen über ungewöhnliche Cyber-Aktivitäten liefert, die ihre Geschäftsprozesse beeinträchtigen könnten. Nach einer von ihr durchgeführten Umfrage wollen 95 Prozent der Fluggesellschaften und 96 Prozent der Flughäfen in den nächsten drei Jahren in Cybersicherheitsprogramme investieren.
„Gerade im Bereich Security, also bei der Abwehr gezielter äußerer Gefahren, steigen die Anforderungen immer weiter an“, meint auch BDL-Hauptgeschäftsführer Matthias von Randow. Um das hohe Maß an Sicherheit in der Luftfahrt auch in Zukunft zu gewährleisten, fordert er eine intensivere Zusammenarbeit der zuständigen Behörden mit den Luftverkehrsunternehmen. Das gilt auch für das unbemannte Fliegen. Denn Drohen in allen Preis- und Leistungsklassen erobern zunehmend den Luftraum und müssen in ihn integriert werden.
Auch wenn die Bundesregierung im Frühjahr 2017 eine erste Drohnenverordnung vorgelegt hat, sieht die Branche das nur als ersten wichtigen Schritt. Denn die Deutsche Flugsicherung schätzt, dass 2017 rund 600 000 neue unbemannte Fluggeräte den Himmel über Deutschland bevölkerten - für 2018 geht sie von einem Überschreiten der Millionengrenze aus. „Die Sicherheitsstandards für Drohnen müssen erhöht und das Regelwerk erweitert werden“, fordert daher von Randow.
Auf Sicherheitsprobleme ganz anderer Art wies noch im September die Gewerkschaft der Polizei (GdP) hin. „An den Flughäfen haben wir ein Zuständigkeitswirrwarr verschiedenster Akteure von staatlichen Stellen und Privatfirmen“, hatte der GdP-Luftsicherheitsexperte Arnd Krummen erklärt. Er forderte die Politik dazu auf, ein einheitliches Sicherheitskonzept aus einer Hand umzusetzen. Eine neu zu gründende Bundesanstalt für Luftsicherheit sollte sämtliche Zuständigkeiten in dem Bereich bündeln und bundesweit für einheitliche Standards sorgen.