Windrad-Hersteller Siemens Gamesa trennt sich von Onshore-Chef

Im Geschäft mit Windrädern an Land hinkt das Unternehmen der Konkurrenz hinterher. Erst Anfang August musste der Turbinenhersteller seine Gewinnprognose erneut senken.

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Der Konzern sucht einen Nachfolger für Onshore-Chef Lars Bondo Krogsgaard. Quelle: Reuters

Siemens Gamesa trennt sich angesichts anhaltender Verluste vom Chef seiner Sparte für Windkraftanlagen an Land. Lars Bondo Krogsgaard sei „nicht mehr im Unternehmen“, schrieb der als Sanierer angetretene Vorstandschef Jochen Eickholt in einem Reuters am Mittwoch vorliegenden Memo an die Belegschaft.

„Der Beweggrund für diese Entscheidung ist, dass wir angesichts der Verluste im Onshore-Geschäft und der andauernden Enttäuschungen, die zu mehreren Gewinnwarnungen und massiven Abweichungen von Budgets, Prognosen, Plänen und Kosten geführt haben (...), etwas ändern mussten“, hieß es in der E-Mail. Eine Sprecherin der spanischen Tochter des Energietechnik-Konzerns Siemens Energy, sagte, man suche einen Nachfolger.

Krogsgaard sagte, er wünsche seinem „früheren Arbeitgeber und den Kollegen das Beste für die Zukunft“. Der Däne ist seit vielen Jahren in der Windbranche tätig. Von 2015 bis 2017 war er Vorstandschef des Hamburger Konkurrenten Nordex.

Siemens Gamesa macht für die Verluste und Planabweichungen der vergangenen Jahre die Onshore-Sparte verantwortlich. Im Geschäft mit Windrädern an Land hinkt das Unternehmen - anders als bei Anlagen auf hoher See (Offshore) hinter der Konkurrenz her.

Eickholt hatte erklärt, er wolle die drängendsten Probleme in der Onshore-Sparte bis Jahresende lösen, defizitäre Projekte würden Siemens Gamesa aber noch bis ins Jahr 2024 belasten - in dem das Unternehmen wieder schwarze Zahlen schreiben soll. Ende September hatte das Unternehmen den Abbau von 2900 seiner 27.000 Stellen angekündigt.

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