Autonomes Fahren Ermittler stellen Unfall mit Uber-Roboterauto nach

Nach dem tödlichen Unfall mit einem Uber-Roboterauto stellen Ermittler die Situation nach – mit dem Fahrrad des Opfers und dem Unfallfahrzeug.

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Ein Video zeigt die Nacht des Unfalls. Quelle: AP

Düsseldorf Der tödliche Unfall mit einem selbstfahrende Uber-Auto, bei dem am Sonntag eine Frau ums Leben kam, hätte nach erster Einschätzung der Polizei weder ein Mensch noch die Technik verhindern können. Doch nun wollen es die Beamten genau wissen: Die örtliche Polizei, die US-Verkehrsbehörde NTSB und die National Highway Safety Administration stellten laut dem Nachrichtenportal „Azfamily“ in der Nacht von Donnerstag auf Freitag den Unfall in Tempe im US-Bundesstaat Arizona nach.

Die Ermittler führten Brems- und Sichttests durch. Dafür verwendeten sie den Beamten zufolge das Fahrrad des Opfers sowie das Roboterauto, das die 49-Jährige erfasste und tötete. Während sie den Unfall nachstellten, war das Fahrzeug laut Polizei nicht im Selbstfahrmodus. Ein Mensch im Inneren sollte das Auto während des Tests zum Stehen bringen, und zwar bevor es mit dem Fahrrad der Frau kollidierte.

Die Ermittler wiederholten die Tests fünf Mal, das Roboterauto beschleunigte jedes Mal auf 40 Meilen pro Stunde – also auf jene Geschwindigkeit, mit der auch das Roboterauto die Frau anfuhr. Zu welchen Erkenntnissen die Ermittler durch die Tests gelangt sind, ist bislang noch unklar.

Am Mittwoch wurde überraschend ein 22-sekündiges Video von der Unfallnacht veröffentlicht. Darauf ist zu sehen, dass die Fußgängerin bereits fast die gesamte Straße überquert und beinahe den Bürgersteig erreicht hatte, als sie plötzlich im Scheinwerferlicht auftauchte.

Besonders verstörend ist dabei die auch von der Polizei bestätigte Tatsache, dass das im automatischen Modus fahrende Auto völlig ungebremst auf die Frau zufuhr und diese mit der rechten Frontseite erfasste. Eine an Bord befindliche Sicherheitsperson griff ebenfalls nicht ein.

Die Unklarheiten werden mit hoher Wahrscheinlichkeit noch in einem Gerichtsprozess zu klären sein. Die Tochter des Opfers hat sich mittlerweile an eine Anwaltskanzlei gewandt.

„Indem der Staat Unternehmen wie Uber dazu ermutigt hat, sich in Arizona niederzulassen, hat er darauf gehofft, an die Spitze der Nationen der aufstrebenden Technologien und der Sharing Economy zu gelangen“, wird die Kanzlei von US-Medien zitiert. „Viele Fachleute hinterfragen nun die rechtlichen Implikationen dieser Technologie.“

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