Black bietet einen Rest an Charme für Shopper, die vor allem den Preis im Blick haben. Grauer Fußboden in Holzimitat, Pophits der 80er in Mitsinglautstärke und sauber bestückte Regale in einer hellen Atmosphäre zeichnen den Shop in Duisburg Kaßlerfeld aus. Stöbern zwischen Spielzeugwerkzeug, Haarshampoo und Kuchenformen bringt Kunden eines jener Erlebnisse, die Shopping so beliebt machen von Kaßlerfeld bis Fifth Avenue: Etwas gefunden zu haben, von dem man nicht wusste, dass man es braucht. Handyhüllen für 1,39 oder Fahrräder für 88 Euro – zu preiswert, um es nicht zu mitzunehmen, während man die ungewöhnlich großen Einkaufswagen durch die breiten Gänge schiebt.
Black offeriert einige Artikel gar als Eigenmarke. Bekannte Marken, wie sie im Fachhandel üblich sind, finden sich hingegen kaum. Das Sortiment ist keine Kampfansage an eine spezielle Gattung Handel, sei es DM, Fressnapf oder Staples – es wirft den Fehdehandschuh in den Ring von Drogeriemärkten, Deko-Ketten, Baumärkten, Spielwarenläden, Technikkaufhäusern.
Bei Action ist das Bild es Sortiments ähnlich, die Atmosphäre nur trister. In Duisburg Kaßlerfeld sind die Filialen keine 500 Meter weit entfernt. Die meisten Kunden nehmen dennoch das Auto, um erst den einen, dann den anderen Laden aufzusuchen. Man trifft sich. Die Filiale des niederländischen Unternehmens teilt sich das Gebäude mit einer Bowlingbahn, viel auffälliger als der eigene Eingang, ist das Werbeplakat von Konkurrent Black – samt Wegweiser und Entfernungsangabe.
Atmosphärisch ist der Unterschied von Action zu Black ähnlich wie der zwischen den nüchterneren Filialen von Aldi Nord im Kontrast zu den geringfügig heimeligeren von Aldi Süd. Action lockt unmittelbar nach dem Eingang mit einem Regal für die Action der Woche. Eigenmarken sind nicht zu sehen, die Sortimentsmischung ähnlich diffus wie bei Black: Wer Schnellhefter braucht, findet die ebenso wie Klebeband, Autoreiniger oder Malerbedarf.
Möglich sind die Preise unterhalb derer von spezialisierten Märkten auch durch die Wahl der Immobilien. Im Gegensatz zur Ausstattungskette Butlers, die Insolvenz anmeldete mit ihren Geschäften in Innenstadtlagen, belegen die Billigheimer des Handels Flächen in sehr günstigen Lagen.
Die umsatzstärksten Onlinehändler
Mit einem Umsatz von 432,3 Millionen Euro war Alternate im Jahr 2016 nach Umsatz der zehntgrößte Online-Shop Deutschlands.
Quelle: EHI Retail Institute; Statista
Etwas mehr Umsatz, nämlich 450 Millionen Euro, hat Tchibo 2016 erwirtschaftet und landet damit auf einem soliden neunten Rang.
Durch conrad.de ist auch ein Elektronik-Fachhändler in der Bestenliste vertreten. Mit einem Umsatz von 471,8 Millionen Euro im Jahr 2016 schafft er es auf Rang 8. Auf diesem Platz landete er auch im Vorjahr.
Platz 7 geht mit einem Umsatz von rund 517,4 Millionen Euro an cyberport.
Mit einem Umsatz von 532,8 Millionen Euro landet der Versandhandel von Media Markt auf Rang 6.
Der Umsatz des Onlinegeschäfts von bonprix lag bei über 586,6 Millionen Euro.
Die AG notebooksbilliger.de, die neben Laptops auch Smartphones, Tablets und PCs vertreibt, hat 2016 706,6 Millionen Euro erwirtschaftet und landet damit auf Platz vier.
Das kann Zalando noch übertreffen. Mit einem Umsatz von rund 1,1218 Milliarden Euro im Jahr 2016 landet der Onlinehändler für Mode auf Platz drei.
Otto setzte 2,7434 Milliarden Euro um.
Mit einem Umsatz von 8,1229 Milliarden Euro im Jahr 2016 ist der börsennotierte Online-Versandhändler amazon.de unangefochtener Spitzenreiter.
Bei der Expansion an nur wenig attraktiven Standorten und Wachstum mit der Brechstange kann Karl-Erivan Haub auf die Erfahrung eines Spezialisten darin bauen: Dem Gründer des Textildiskonters Kik, Stefan Heinig. An Tedi ist auch der Textildiscounter Kik beteiligt, hinter Kik steht der sehr öffentlichkeitsscheue Kaufmann Stefan Heinig mit seiner Holding B.H.. Ein Wikipedia-Eintrag zu der wurde gelöscht, 2007 gab er der Zeitung Welt ein Interview – ohne sich fotografieren zu lassen.
Mit kräftiger Expansion kennt Heinig sich aber aus, das verriet er in dem Interview. Und bei der Expansion von Black werden Haub und Heinig an einem Strang ziehen – da hilft es, dass laut Lebensmittelzeitung Heinigs Unternehmensgruppe im Januar 300 Filialen des Schweizer Modehändlers Vögele übernommen haben soll. Die sollen nun umgeflaggt werden – und einige, so vermuten Experten, in ganz schwarz.