Britische Airline Easyjet Verwaltungsratschef John Barton tritt im Mai 2022 ab

Nach neun Jahren will Barton Easyjet verlassen. Die britische Billigfluganbieter hat bereits Headhunter für die Nachfolge des Vorsitzenden beauftragt.

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Der britische Billigfluganbieter hatte sich Mitte April zuversichtlich gezeigt, dass die Nachfrage im Sommer deutlich steigen werde. Quelle: Reuters

Der Verwaltungsratschef der Billigfluggesellschaft Easyjet, John Barton, will im Mai 2022 nach neun Jahren das Unternehmen verlassen. Die Zeitspanne entspreche der empfohlenen Höchstdauer für gut geführte Firmen, hieß es in einer Erklärung des britischen Konzerns. Ein Nachfolger werde gesucht. EasyJet soll am Donnerstag Geschäftszahlen vorlegen.

Zuerst hat „Sky News“ über die Personalie berichtet. Demnach soll ein Headhunter beauftragt worden sein, einen Nachfolger für John Barton zu finden, der seit 2013 Verwaltungsratschef ist. Dem Bericht nach soll die Fluggesellschaft in den vergangenen Wochen damit begonnen haben, potenzielle Kandidaten für die Nachfolge auf den Posten anzusprechen, um bis zur Jahreshauptversammlung im nächsten Jahr einen neuen Vorsitzenden zu haben.

Eine Unternehmenssprecherin erklärte gegenüber Sky News: „Der Vorsitzende von easyJet, John Barton, wird im Mai 2022 neun Jahre im Amt gewesen sein, was dem empfohlenen Maximum für Best Practice Corporate Governance entspricht.“ Daher werde der Vorstand einen geordneten Übergang sicherstellen. Solange solle Barton weiter seinen Verpflichtungen nachgehen.

Der britische Billigfluganbieter hatte sich Mitte April zuversichtlich gezeigt, dass die Nachfrage im Sommer deutlich steigen werde. Im Sommerquartal hat die Airline bisher nur ein deutlich vermindertes Flugangebot von 20 Prozent des Niveaus von 2019 geplant. Easyjet sei flexibel genug, um die Zahl der Flüge und der angeflogenen Ziele bei einem Nachfrageanstieg schnell wieder auszuweiten, sagte der Unternehmenschef Johan Lundgren.

Die Corona-Pandemie hat die Flugbranche erheblich getroffen. Easyjet hatte 2020 den ersten Verlust seiner Geschichte verbucht. Der Billigflieger musste in der Folge Stellen abbauen und Flugzeuge verkaufen, die im Oktober teilweise zurückgeleast wurden.

Im Mai 2020, wenige Monate nach Beginn der Pandemie, wehrte das Management um den Verwaltungsratschef der britischen Airline eine Revolte des Firmengründers und Großaktionärs Stelios Haji-Ioannou ab. Die vom Firmengründer auf einer außerordentlichen Hauptversammlung vorgebrachten Vorschläge – darunter die Abwahl des Top-Managements – wurden mit über 57 Prozent der Stimmen abgelehnt.

Haji-Ioannou hatte Easyjet im März 2020 aufgefordert, alle Flugzeugbestellungen bei Airbus rückgängig zu machen und eine Kapitalerhöhung durchzuführen, um so „das Überleben der Airline zu sichern“, die er 1995 im Alter von 28 Jahren aufgebaut hatte. Seine Familie hält 34 Prozent der Firmenanteile an der Airline.

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