Desigual-Chef Adell "Den Bogen nicht überspannen"

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Mode aus Fernost

Desigual - Mode für Frauen Quelle: Screenshot

Wie lange hält Desigual dieses Wachstumstempo noch durch?

Klar, wir müssen aufpassen, den Bogen nicht zu überspannen und unsere Infrastruktur nicht zu überfordern. Wir werden aber noch einige Jahre lang mit Raten von 20 bis 25 Prozent wachsen. Raum dafür sehe ich vor allem in den USA, wo wir in den großen Städten eigene Läden betreiben und 1200 Handelspartner haben, aber auch in Osteuropa, Russland und im Nahen Osten.

Angeblich braucht Desigual besonders lange für die Auswahl des richtigen Personals – sind Sie so wählerisch?

Wir rekrutieren fast nur über interne Auswahlprozesse und Headhunting. Das braucht Zeit: Bei manchen Positionen wie Designern kann sich das bis zu einem Jahr hinziehen. Aber mit dieser langwierigen Suche nach den richtigen kreativen Menschen stellen wir sicher, dass die Leute bleiben, weil sie ins Team passen. Die Fluktuation ist sehr gering, obwohl wir keine überdurchschnittlichen Gehälter zahlen.

Desigual gibt sich gern politisch korrekt und nachhaltig. Wie passt das damit zusammen, dass 90 Prozent Ihrer Shirts und Schuhe in Fernost hergestellt werden? Wie genau kontrollieren Sie die Zustände bei Ihren Zulieferern?

Wir lassen vor allem in China und Indien fertigen und arbeiten dort nur mit sehr großen Produzenten zusammen, denen wir Mindeststandards abverlangen. Aber natürlich ist die Kontrolle bei einer Produktion in Europa einfacher. Tatsächlich werden wir künftig den Anteil unserer Fertigung in Marokko von derzeit 10 auf 30 Prozent steigern.

Dadurch verkürzen Sie aber vor allem die langen Lieferzeiten aus Asien?

Ja, diese Verlagerung macht auch aus logistischen Gründen Sinn.

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