Drohende Insolvenz 50:50-Chance für Einigung bei Neckermann.de

Den Kampf gegen die Insolvenz versucht Neckermann.de mit einem möglichst sozialverträglichen Stellenabbau zu gewinnen. Laut Geschäftsleitung ist heute die letzte Chance für eine vernünftige Einigung. Sie steht bei 50:50.

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Mitarbeiter in der Zentrale von Neckermann.de in Frankfurt. Quelle: dpa

Frankfurt Beim Versandhändler Neckermann.de bemühen sich Management und Gewerkschaft, eine drohende Insolvenz abzuwenden. „Wir versuchen weiterhin zu einer vernünftigen Regelung zu kommen. Heute ist nach Aussagen der Geschäftsleitung die letzte Chance“, sagte Verdi-Sekretär Bernhard Schiederig am Dienstag in Frankfurt. „Die Chancen stehen 50:50.“

Gerungen wird um einen möglichst sozialverträglichen Abbau von 1380 Stellen. Der vom US-Finanzinvestor Sun Capital beherrschte Versandhändler mit bundesweit rund 2400 Arbeitsplätzen will den Eigenhandel mit Textilien sowie das Frankfurter Zentrallager aufgeben. Das Kataloggeschäft war zuletzt so rapide eingebrochen, dass Erfolge aus dem Onlinehandel aufgezehrt wurden.

Die Arbeitnehmerseite verlangt eine Absicherung eventueller Abfindungen sowie eine Klärung der Auswahlkriterien bei Kündigungen. Nach Firmenangaben hatte das Unternehmen zuletzt am vergangenen Wochenende „sehr konkrete Angebote“ gemacht, auch zu Abfindungen.

In einer aktuellen Stellungnahme der Neckermann.de GmbH heißt es: „Die Angebote für Abfindungen entsprechen den maximalen Möglichkeiten des Unternehmens und liegen weit über dem, was im Falle einer Insolvenz zu erwarten wäre.“ Die Auszahlung der Kündigungsfristen bis Ende des Jahres für jeden Mitarbeiter zuzüglich einer Abfindung sei „sehr viel mehr, als im Falle einer Insolvenz angesichts der gesetzlich festgelegten Obergrenzen zu erwarten“ wäre.

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