Handelskonzern Carrefour will nach erneutem Verlust Umbau beschleunigen

Der Konzernumbau des größten Handelskonzerns in Europa sorgte im vergangenen Jahr für deutliche Verluste. Langfristig sollen Kosten reduziert werden.

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Eine Filiale des französischen Handelskonzerns im brasilianischen Sao Paulo. Quelle: Reuters

Boulogne-Billancourt Bei Europas größtem Handelskonzern Carrefour hinterlässt der Konzernumbau weiter tiefrote Zahlen. So fiel im vergangenen Jahr ein Verlust von 561 Millionen Euro an, wie das Unternehmen am Donnerstag in Boulogne-Billancourt nahe Paris mitteilte. Das Minus war damit noch einmal 30 Millionen Euro höher als im vergangenen Jahr. Den Sparplan bis 2022 will der Konzern schneller vorantreiben.

Die Trennung von 273 ehemaligen Dia-Supermärkten wurde 2018 abgeschlossen. Mit der Umstrukturierung will Carrefour auch Personal einsparen. Im vergangenen Jahr schloss der Konzern daher freiwillige Auflösungsverträge mit 2400 Mitarbeitern am französischen Hauptsitz sowie jeweils 1000 Mitarbeitern in Argentinien und Belgien ab.

Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) fiel im Vergleich zum Vorjahr um 4,6 Prozent auf 3,47 Milliarden Euro. Der Nettoumsatz sank um knapp vier auf 76 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr.

Seinen strategischen Umbau will Konzernchef Alexandre Bompard weiter vorantreiben. Dabei sollen die Kosten um 2,8 Milliarden Euro statt der zuvor angekündigten 2 Milliarden Euro jährlich reduziert werden. Bis 2022 will Carrefour zudem jeweils 5 Milliarden Euro Umsatz im Internethandel und mit Bio-Produkten erzielen.

Außerdem sollen bis dahin nicht strategisch wichtige Immobilien in Höhe von 500 Millionen Euro verkauft werden. Geplant ist auch, die Verkaufsfläche weltweit um rund 400.000 Quadratmeter zu verkleinern.

Mit dem Umbau reagiert Carrefour auf die veränderten Einkaufsgewohnheiten vieler Kunden. Konkurrenz durch Online-Anbieter und spezialisierte Händler machen dem Konzern das Leben schwer, ebenso wie ein Preiskrieg mit den anderen französischen Supermarkt-Rivalen.

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