Milliardärsfamilie Reimann Die Last mit dem Luxus

Die Familie Reimann gehört zu den reichsten Deutschen. Doch das Firmenimperium der JAB Holding verliert an Wert. Warum sich der Industriellen-Clan am Luxus von Jimmy Choo, Bally und Belstaff nicht so recht erfreuen kann.

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Das Firmenimperium der Reimanns: Schuhersteller Jimmy Choo hat im ersten halben Jahr Kursverluste verzeichnet. Quelle: Imago

Die JAB Holding der deutschen Industriellenfamilie Reimann verzeichnet einen Wertverlust bei ihren Luxusmarken. Das zeigt der konsolidierte Halbjahresbericht der Luxemburger Holding JAB. Demnach reduzierte sich der Wert der Luxusmarken um rund ein Drittel auf nur noch 621,4 Millionen Euro. Konkret sank der Wert der Anteile der Familie an den Luxusmarken um 271,4 Millionen Euro. Zu dem Investment gehört ein Anteil am börsennotierten Schuhersteller Jimmy Choo, der im ersten halben Jahr Kursverluste verzeichnete. Zu dem Luxus-Arm der Holding zählen außerdem Bally und Belstaff.

Die Reimanns haben bereits Konsequenzen daraus gezogen, dass das Luxusgeschäft schwächelt. Zuletzt haben Sie nämlich lieber in Kaffee investiert – neben Kaffeehausketten vor allem in den USA kauften sie den niederländischen Kaffeekonzern Douwe Egberts, den US-Kaffeekapsel-Spezialisten Keuring und übernahmen rund die Hälfte der Kaffeesparte von Mondelez (Jacob’s).

Diese Investments in einen neuen globalen Kaffee-Konzern zahlen sich aus: Aus ihrem Anteil an der Holding dieser drei Gesellschaften ergab sich ein Wertzuwachs von 206,8 Millionen Euro auf 6,1 Milliarden Euro. Damit gleicht allein dieser Geschäftszweig der Wertverlust der deutlich kleineren Luxus-Einheit teilweise wieder aus.

Die Holding hält zudem noch Anteile am Kosmetikkonzern Coty sowie einen kleinen Anteil am Konsumgüterkonzern Reckitt Benckiser. Diese Beteiligung – die historische Wurzel des Reichtums der Familie Reimann – hat die Holding in den ersten Monaten 2016 reduziert: Von 10,5 Prozent auf nur noch acht Prozent.

Insgesamt gewannen die Investments der Gruppe im Halbjahr 146,1 Millionen Euro an Wert. Dazu kommen 93 Millionen Euro an Dividenden. Unter dem Strich steht ein Gewinn von 236 Millionen Euro – und das steuerfrei. Wie im Vorjahr rechnet die milliardenschwere Holding nicht damit, in Luxemburg Steuern auf den Gewinn zahlen zu müssen.

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