Moderiese mit Problemen Gewinn von H&M bricht ein

Die Kunden machen einen Bogen um die Filialen des Moderiesen H&M. Im abgelaufenen Quartal fiel der Vorsteuergewinn um ein Drittel auf umgerechnet 500 Millionen Euro. Zahlreiche Filialen sollen nun geschlossen werden.

  • Teilen per:
  • Teilen per:
H&M: Gewinn des Moderiesen bricht ein Quelle: dpa

Stockholm Beim zuletzt umstrittenen schwedischen Moderiesen H&M läuft es wegen schlechter Geschäfte in den Läden auch finanziell nicht rund. Der Gewinn unterm Strich ging im vergangenen Jahr um fast 13 Prozent auf 16,2 Milliarden schwedische Kronen (rund 1,66 Milliarden Euro) zurück. In den drei Monaten bis Ende November fiel der Vorsteuergewinn um ein Drittel auf umgerechnet 500 Millionen Euro.

„Die Veränderungen in der Industrie fordern alle heraus“, sagte Unternehmenschef Karl-Johan Persson am Mittwoch. Dies werde sich auch 2018 fortsetzen. Die Aktien gaben am Mittwochmorgen gut drei Prozent nach und notierten auf dem niedrigsten Stand seit neun Jahren.

H&M bleiben in den Läden die Kunden weg. Das Unternehmen will im laufenden Jahr deshalb 170 Filialen schließen. Zudem soll die Produktpalette überarbeitet werden. Wie andere Modehändler mit einem starken Filialnetz kämpft auch H&M mit einem veränderten Kundenverhalten durch die Ausbreitung des Onlinehandels.

H&M ist die weltweite Nummer zwei der Branche hinter der spanischen Zara-Mutter Inditex. Das Unternehmen hat in den vergangenen Jahren eine Reihe von hochpreisigen Marken auf den Weg gebracht, um neue Kunden anzuziehen. Im Laufe des Jahres will H&M zudem eine neue Marke lancieren – online und in Shops zunächst in Schweden. Unter dem Titel „Afound“ soll ähnlich einem Outlet reduzierte Kleidung von H&M-Labels und anderen Marken angeboten werden.

Zudem sollen die Produkte ab März über die Online-Handelsplattform Tmall verkauft werden, die zum chinesischen Internetkonzern Alibaba gehört. Das Unternehmen will sich damit gegen die zunehmende Konkurrenz der Onlinehändler wie Zalando, Amazon oder Asos stemmen.

Zuletzt kam H&M zudem wegen der Werbung mit einem dunkelhäutigen Jungen in die Kritik, der einen Pullover mit dem Slogan „Coolster Affe im Dschungel“ trug. Der kanadische Sänger The Weeknd – bürgerlicher Name Abel Tesfaye – kündigte darauf seine Zusammenarbeit mit H&M auf. Der Konzern entschuldigte sich für das Werbemotiv und zog es zurück.

© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%