Nach geplatzter Akorn-Übernahme Fresenius wächst allein weiter

Fresenius Quelle: REUTERS

Das deutsche Pharmaunternehmen Fresenius will auf dem amerikanischen Markt auch nach der geplatzten Akorn-Übernahme weiter wachsen. Die Quartalserlöse sanken aufgrund negativer Währungseffekte.

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Fresenius will auch nach der geplatzten Übernahme des US-Generika-Herstellers Akorn in Nordamerika wachsen. Dort biete eine weiterhin starke Entwicklung der eigenen auf Nachahmer-Medikamente spezialisierten Sparte Fresenius Kabi eine hervorragende Ausgangsposition, erklärte Konzernchef Stephan Sturm am Donnerstag bei der Vorlage der Quartalszahlen. Fresenius Kabi erzielte in den ersten drei Monaten ein organisches Wachstum von neun Prozent, negative Währungseffekte ließen den Umsatz aber stagnieren. Insgesamt sanken bei Fresenius die Quartalserlöse um ein Prozent auf 8,1 Milliarden Euro. Währungsbereinigt ist ergibt sich ein Plus von sieben Prozent.

Der um Sondereinflüsse bereinigte Betriebsgewinn (Ebit) verringerte sich um 13 Prozent auf 1,05 Milliarden Euro. Fresenius verwies zur Begründung auf einen Einmaleffekt, der das Vorjahresquartal stark positiv beeinflusst hatte. Ein organisches Wachstum von insgesamt vier Prozent sei aber Beleg dafür, dass alle Unternehmensbereiche und Regionen ihre Geschäfte erfolgreich ausgebaut hätten, betonte Sturm. Fresenius sei mit viel Schwung ins Jahr gestartet. "Das sind beste Voraussetzungen, unsere ambitionierten Wachstumsziele und damit ein weiteres Rekordjahr zu erreichen."

Fresenius hatte die geplante 4,4 Milliarden Euro schwere Übernahme von Akorn im April mit der Begründung abgeblasen, dass das US-Unternehmen mehrere Voraussetzzungen nicht erfüllt habe. Der Entscheidung liegen demnach unter anderen schwerwiegende Verstöße gegen Vorgaben der US-amerikanischen Gesundheitsbehörde (FDA) zur Datenintegrität bei Akorn zugrunde. Diese seien während einer von Fresenius eingeleiteten, unabhängigen Untersuchung gefunden worden. Wie am Mittwoch aus Gerichtsunterlagen hervorging, wirft Fresenius Akorn Betrug auf höchster Management-Ebene vor.

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