Neue Führung Aufspaltung Karstadt zementiert

Neue Chefs für drei Karstadt-Sparten: Im Zuge der Kaufhauskettensanierung stehen nun die Manager, die den Konzern wieder profitabel machen sollen. Am schwierigsten wird es wohl für eine ehemalige Ikea-Managerin.

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Die Warenhäuser von Karstadt sind derzeit nicht profitabel. Quelle: dpa

Düsseldorf Die Aufspaltung des Karstadt-Konzerns in drei Bereiche ist mit der Berufung neuer Spitzenmanager zementiert worden. Die Luxus-Kaufhäuser und die Sport-Geschäfte erhalten jeweils neue Chefs, wie Karstadt am Dienstag mitteilte. Der österreichische Investor Rene Benko hatte bereits im vergangenen Jahr die Mehrheit am operativen Geschäft der beiden Bereiche übernommen. Zur neuen Chefin der kriselnden Warenhäuser war die ehemalige Ikea-Managerin Eva-Lotta Sjöstedt berufen worden. Dieses Kerngeschäft wird noch vom Milliardär Nicolas Berggruen kontrolliert, der Karstadt 2010 aus der Insolvenz heraus übernommen hatte.

Chefs der Luxus-Warenhäuser um das Berliner KaDeWe würden mit sofortiger Wirkung der Schweizer André Maeder sowie Roland Armbruster, teilte Karstadt mit. Maeder, der zuvor unter anderem bei Hugo Boss und Harrod's arbeitete, war 2012 zu dem Essener Konzern gekommen. Er solle „die Koordination der Geschäftsführer” bei Premium übernehmen. Die Sport-Häuser würden von dem Briten Simon Rider und dem ehemaligen Karstadt-Manager Miguel Müllenbach geleitet, hieß es weiter.

Chefin der kriselnden Karstadt-Warenhäuser wird mit Wirkung zum 24. Februar 2014 die Schwedin Sjöstedt. „Karstadt ist derzeit nicht profitabel”, hatte Sjöstedt erst in der vergangenen Woche in einem Reuters-Interview eingeräumt. Diese müsse sich nun „schnell ändern”. Vor allem die Online-Aktivitäten des Kaufhof -Konkurrenten will die Schwedin ausbauen. „Wir müssen schneller werden, wir müssen uns stärker an den Bedürfnissen der Kunden ausrichten”, forderte sie. Mit Berggruen habe sie bereits gesprochen, versicherte Sjöstedt. Ihre Aufgabe sei aber das operative Geschäft: „Alles andere ist Sache der Eigner.”

Der einst als Karstadt-Retter gefeierte Berggruen hat bereits vor Monaten den Investor Benko mit ins Boot geholt und besitzt nur noch die Mehrheit am operativen Geschäft der 83 klassischen Kaufhäuser, die in der Warenhaus GmbH gebündelt sind. Berggruen könnte sich aber auch hier verabschieden, hatte es zuletzt in Branchenkreisen geheißen. Arbeitnehmervertreter hatten mehrfach die Sorge geäußert, Karstadt könne zerschlagen oder mit der Metro-Tochter Kaufhof zusammengelegt werden - die rund 20.000 Karstadt-Beschäftigten fürchteten um die Zukunft des traditionsreichen Warenhausriesen.

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