Rekordgewinn und Zukunftspläne Amazon will innerhalb von 24 Stunden liefern

Amazon hat im ersten Quartal 2019 einen Rerkordgewinn erzielt. Quelle: AP

Online-Händler Amazon hat Anfang 2019 den größten Quartalsgewinn der Konzerngeschichte erzielt. Außerdem gibt es bald ein neues Lieferversprechen: Prime-Kunden sollen ihre Pakete stets innerhalb eines Tages erhalten.

  • Teilen per:
  • Teilen per:

Der weltgrößte Online-Versandhändler Amazon hat im ersten Quartal 2019 einen Rekordgewinn eingefahren und erhöht nun den Druck auf die Konkurrenz. Der Überschuss wuchs im Jahresvergleich überraschend stark um 125 Prozent auf 3,6 Milliarden Dollar, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Das ist der höchste Quartalsgewinn der Unternehmensgeschichte. Er soll gleich zu einem großen Teil wieder investiert werden: Amazon kündigte ein neues Lieferversprechen für Prime-Kunden innerhalb von nur 24 Stunden an. Hierfür sollen allein im laufenden Quartal 800 Millionen Dollar investiert werden.

Bislang verspricht Amazon die Auslieferung binnen zwei Tagen für die meisten Bestellungen. Hier haben Rivalen wie Walmart und Target inzwischen nachgezogen. Analystin Cathy Morrow Robertson von der Beratungsgesellschaft Logistics Trends & Insights schätzt, dass Amazon derzeit bis zu 25 Prozent der Zustellungen binnen eines Tages bewältigt. Dies gelte insbesondere für Großstädte. Schwierig werde dies auf dem Land sein. Der neue schnellere Lieferstandard wird zuerst in Nordamerika umgesetzt , Europa und andere Märkte sollen rasch folgen.

Amazons Erlöse stiegen im ersten Quartal um 17 Prozent auf 59,7 Milliarden Dollar. Das ist zwar ein ordentliches Plus und im Rahmen der Markterwartungen, dennoch ist es für Amazon damit das vierte Quartal mit teils deutlich abflauendem Umsatzwachstum in Folge. Den Großteil seiner Einnahmen erzielt der Konzern weiter mit dem Internethandel im Heimatmarkt Nordamerika. Doch werfen auch andere Sparten inzwischen gut Geld ab.

Erst scheiterte Jamie Siminoff bei der Investorensuche im TV, dann kaufte Amazon sein Start-up Ring. Ein Gespräch über das (Über-) Leben im Konzern, den Umgang mit Alexa und die Eigenheiten deutscher Kunden.
von Thomas Kuhn

So verzeichnete Amazons lukratives Geschäft mit IT-Diensten und Speicherplatz im Netz weiter starkes Wachstum. Die Web-Plattform AWS, die Cloud-Services an Firmen verkauft, erhöhte die Einnahmen um 41 Prozent auf 7,7 Milliarden Dollar. Der operative Gewinn der ertragreichen Sparte kletterte um 59 Prozent auf 2,2 Milliarden Dollar. Auch im Geschäft mit Online-Werbung legte Amazon stark zu.

Zudem macht der Konzern von Starunternehmer Jeff Bezos, dessen Ausgabefreude Investoren früher häufig nervös machte, inzwischen große Fortschritte, die Kosten im Ruder zu halten. Im abgelaufenen Quartal kletterten die Ausgaben lediglich um 12,6 Prozent – für Amazons Verhältnisse ein ungewöhnlich niedriger Wert.

Für das laufende Vierteljahr geht das Unternehmen von einem Umsatzanstieg auf 59,5 bis 63,5 Milliarden Dollar aus. Anleger reagierten positiv auf die Quartalszahlen, die Aktie verbuchte nachbörslich allerdings nur einen leichten Anstieg. Der Kurs hat im bisherigen Jahresverlauf aber auch schon um rund 24 Prozent zugelegt, mit einem Börsenwert von zuletzt rund 936 Milliarden Dollar bewegt sich Amazon wieder in Richtung der magischen Billionenmarke.

© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%