Doch es zeichnen sich Verschiebungen ab. Für Unterhaltungselektronik sehen die Händler beispielsweise gute Absatzchancen wie aus dem Handelsbarometer der Beratungsgesellschaft Ernst & Young hervorgeht. Besonders Smartphones und Tablet-Computer dürften in diesem Jahr gefragt sein – die Palette ist riesig, die Branche investiert massiv in Werbung. Kaffeeautomaten sind weiterhin ein beliebtes Geschenk.
Auch Spielzeug und Schmuck versprechen bessere Geschäfte. Dänische Medien berichten, dass die Spielklötze von Lego knapp werden könnten. Dagegen dürfte der Absatz von Büchern, Schreibwaren und Haushaltswaren tendenziell sinken, selbst wenn Druckwerke nicht vom Gabentisch wegzudenken sind. Auch die Bekleidungshändler schauen eher verhalten aufs Weihnachtsgeschäft.
Gerade Spielzeug mit Elektronik ist im Trend, wie Stefan Hertel vom HDE berichtet. So gebe es Kuscheltiere mit Robotik, etwa eine Katze – wenn man sie streichelt, schnurrt sie. Neue Modelleisenbahnen, die weniger Kabel brauchen, seien ebenso angesagt wie ferngesteuerte Hubschrauber. Außerdem gebe es Tablet-Computer mit Stift und Lernanwendungen für Kinder.
In den Kaufhäusern und Fachgeschäften ist es unübersehbar: Am liebsten kaufen die Menschen in Deutschland im stationären Handel ein. Doch wer das Gedränge vermeiden will, bekommt so ziemlich alle Geschenke auch im Netz. Der Online-Handel dürfte im Weihnachtsgeschäft nach Einschätzung des HDE immerhin 7,4 Milliarden Euro Umsatz machen.
Das Geld fließt nicht nur in die Kasse von Amazon: Der Trend geht zum „Multi Channel“-Ansatz. Die Händler wollen auf allen Kanälen erreichbar sein, ob im Laden, im Netz oder über mobile Geräte. So manches Unternehmen legt deswegen auch einen Gutschein für den Online-Shop in die Tüte.
Das Weihnachtsgeschäft ist eine Jobmaschine. Jeder vierte Einzelhändler will zusätzliches Personal einstellen, wie eine Umfrage des Handelsverbandes Deutschland (HDE) zeigt. Der Verband rechnet im November und Dezember mit rund 30.000 zusätzlichen Stellen. Allerdings dürfte es sich bei einem großen Teil um Aushilfen handeln, nicht um sozialversicherungspflichtige Jobs.
Für den Handel endet die Weihnachtszeit übrigens nicht mit dem Heiligen Abend: Die Tage nach dem Fest gelten in der Branche als „fünfter Advent“. Die Läden werden dann noch einmal voll, weil viele Beschenkte ihre Gutscheine und Geldgeschenke umsetzen. Das könnte sich für den Handel in diesem Jahr besonders lohnen – Bares steht in diesem Jahr auf den Wunschzetteln schließlich ganz oben.