Umstrittener Football-Spieler Trump kritisiert Nike-Werbung mit Kaepernick

Colin Kaepernick hatte 2016 eine Debatte ausgelöst, als er aus Protest gegen Polizeigewalt und Rassismus gegen Afroamerikaner beim Erklingen der Nationalhymne im Stadion auf die Knie ging. Quelle: AP

Eine neue Nike-Werbung mit dem Football-Spieler Colin Kaepernick, den Donald Trump in der Vergangenheit mehrfach für seinen knienden Protest kritisiert und sogar beschimpft hatte, stößt dem Präsidenten übel auf.

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US-Präsident Donald Trump hat die Entscheidung von Nike kritisiert, den für seinen Hymnen-Protest bekanntgewordenen Football-Spieler Colin Kaepernick für eine Werbekampagne zu verpflichten und den Sportartikelhersteller damit unter Druck gesetzt. Die Werbe-Zusammenarbeit des Sportartikel-Riesen mit Kaepernick sende eine „furchtbare Botschaft“ aus, sagte Trump im Weißen Haus der konservativen Internetseite „The Daily Caller“. Die Aktien des Konzerns aus Beaverton (Bundesstaat Oregon) reagierten spürbar auf die Verbalattacke, sie verloren an der New Yorker Börse 3,2 Prozent.

Nike verpflichtete den früheren Quarterback der San Francisco 49ers für eine neue Kampagne. Kaepernick hatte vor zwei Jahren eine Protestwelle von Spielern der Profiliga NFL gestartet, die sich während der amerikanischen Hymne durch Kniefälle oder erhobene Fäuste gegen Polizeibrutalität und Rassen-Ungleichheiten aussprachen. Trump bemängelte dies und forderte die Teams auf, Sanktionen gegen die Spieler zu verhängen. Die 49ers entließen ihren Spielmacher zum Ende der Saison 2016/17, seitdem findet er keine neue Mannschaft mehr. Nun ging Trump auch Nike wegen des Engagements von Kaepernick als Werbebotschafter an. Trump verwies in dem Interview mit „The Daily Caller“ auch darauf, dass Nike in New York Mieter in einem seiner Gebäude sei: „Sie zahlen viel Miete.“

Auf einem Poster von Nikes „Just Do It“-Werbekampagne zum 30. Geburtstag des bekannten Firmenmottos steht: „Glaube an etwas. Selbst wenn es bedeutet, alles zu opfern.“ Kaepernick postete ein Foto dazu auf seinen Kanälen in den sozialen Netzwerken. Dieses zeigt eine Nahaufnahme seines Gesichts mit dem Werbeschriftzug.

Der nordamerikanische Marken-Vizepräsident für Nike, Gino Fisanotti, sagte dem TV-Sender ESPN zu Kaepernick: „Wir glauben, Colin ist einer der inspirierendsten Sportler seiner Generation, der die Plattform Sport dazu nutzte, um die Welt zu verbessern.“ Neben dem ehemaligen NFL-Spieler sind unter anderem auch Odell Beckham Jr. (American Football), Serena Williams (Tennis) und LeBron James (Basketball) Teil der „Just Do It“-Kampagne. Insbesondere James - einer der größten Stars der US-Profiliga NBA - war von Trump ebenfalls angegriffen worden. Der Basketballer hatte sich in einem Interview jüngst erneut kritisch über den US-Präsidenten geäußert.

„In den vergangenen Monaten habe ich festgestellt, dass er den Sport dazu benutzt, um uns zu spalten“, sagte der dreimalige NBA-Meister und Olympiasieger. Kollegen wie Stephen Curry hatten einen Besuch im Weißen Haus aus Protest gegen Trumps Verhalten abgelehnt.

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