Unbeliebtes Urlaubsziel Tourismus in Griechenland bricht ein

In Griechenland brechen den Reiseveranstaltern massiv die Urlaubsbuchungen weg. Obwohl Hoteliers und Airlines üppige Rabatte spendieren, scheuen Touristen das Land. Hilflos übt man sich in Beschwichtigungsrhetorik.

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Touristen am Parthenon-Tempel auf der Akropolis in Athen. Quelle: dpa

Frankfurt Den Reisekonzernen macht das Geschäft mit Griechenland zu schaffen. Die Buchungen aus Deutschland für Reisen in das südeuropäische Krisenland brachen nach Angaben des Reisekonzerns Thomas Cook drastisch ein. Beim Reiseveranstalters Alltours beschrieb Unternehmenschef Willi Verhuven die Buchungslage als „dramatisch“.

„In der deutschen Reisebranche lagen die Buchungszahlen für Urlaub in Griechenland bis Anfang der Sommersaison um 30 Prozent unter dem Vorjahr“, sagte der Touristik-Geschäftsführer von Thomas Cook, Michael Tenzer, der Wirtschaftszeitung „Euro am Sonntag“. Bis zu den Wahlen im Mai hätten die Buchungen zwar wieder etwas zugelegt.

Mit der Diskussion um Neuwahlen und den Euro-Ausstieg hätten sich die Ängste aber wieder verstärkt und es werde wieder weniger gebucht, obwohl Thomas Cook beispielsweise Preisnachlässe der Hoteliers und Airlines von bis zu 20 Prozent weitergebe.

Die Bilder von gewalttätigen Demonstrationen in den Großstädten schrecken laut Tenzer die Reisenden ab, obwohl die Lage in Urlaubszielen wie Kreta und Rhodos friedlich sei. Der Reiseveranstalter selbst habe „keine Buchungsverluste, weil unsere Kunden auf Spanien oder die Türkei ausweichen“. Falls die Griechen tatsächlich zur Drachme zurückkehrten, werde es zwar gesamtwirtschaftliche Turbulenzen geben. „Wir sehen das allerdings entspannter, da wir mit Hoteliers und Partnern Verträge in Euro haben. Die müssen auch in Euro beglichen werden“, sagte der Thomas-Cook-Manager. Buchungen und Umsatz lägen bei Thomas Cook insgesamt um ein beziehungsweise zwei Prozent über dem Vorjahr.

Auch Wettbewerber Alltours kämpft mit Problemen in Griechenland. „Die Buchungen liegen weit unter Vorjahr“, sagte Unternehmenschef Verhuven der „Wirtschaftswoche“. „Die Deutschen lassen sich offenbar von einigen radikalen Demonstranten und extremistischen Politikern in Athen abschrecken.“ In den touristischen Zielgebieten merkten Urlauber davon aber nichts.

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