Waggonvermieter Klaus Michael Kühne steigt bei VTG aus

Nach nur zwei Jahren reicht der Hamburger Milliardär seine VTG-Anteile weiterreichen. Der Infrastrukturfonds von Morgan Stanley übernimmt.

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Das Schienenlogistikunternehmen erwirtschaftete 2017 über 1 Milliarde Euro Umsatz. Quelle: VTG

München Der Unternehmer Klaus Michael Kühne steigt beim Hamburger Schienenlogistik-Konzern VTG aus. Die Kühne Holding will ihre vor gut zwei Jahren erworbene 20-Prozent-Beteiligung an den Infrastruktur-Fonds der US-Investmentbank Morgan Stanley weiterreichen, die mit 29 Prozent bereits der größte VTG-Aktionär ist, wie der Käufer am Montag mitteilte.

Morgan Stanley Infrastructure käme mit der Übernahme der Kühne-Anteile auf 49 Prozent an der VTG und gibt deshalb vorsorglich ein Übernahmeangebot für den Waggonvermieter ab, das Kühne dann annehmen will. Mit 53 Euro je Aktie liegt dieses zehn Prozent über dem Xetra-Schlusskurs vom Freitag.

Insgesamt wird die im Kleinwerteindex SDax gelistete VTG damit mit 1,52 Milliarden Euro bewertet, fast doppelt so hoch wie beim Einstieg von Kühne. Der 81-Jährige Hamburger hält die Mehrheit am Schweizer Logistik-Konzern Kühne & Nagel. Er hatte das Paket im Mai 2016 dem US-Investor WL Ross abgekauft und kann beim Weiterverkauf mit einem Erlös von gut 300 Millionen Euro rechnen.

Der Milliardär Wilbur Ross hatte die VTG 2005 dem Touristik-Konzern TUI abgekauft und sie 2007 an die Börse gebracht. Die VTG verfügt über einen Bestand von rund 80.000 Eisenbahn-Güterwagen, die sie an die Chemie-, Mineralöl- oder Agrarindustrie vermietet. Zudem wickelt sie selbst Schienen-Transporte ab.

„Wir haben freundliche Absichten und glauben, dass wir aufgrund unserer weltweiten Expertise im Bereich Infrastruktur ein hervorragender Partner sind, um das künftige Wachstum der VTG AG durch die konstruktive Zusammenarbeit mit allen Beteiligten zu unterstützen“, erklärte Markus Hottenrott, Chief Investment Officer von Morgan Stanley Infrastructure. Der neue Investor werde dem Unternehmen keine weiteren Schulden aufladen.

Morgan Stanley sei auch nicht darauf angewiesen, VTG über einen Beherrschungsvertrag zu kontrollieren, für den der Fonds eine Mehrheit von 75 Prozent bräuchte.

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