Frankfurt Befreiungsschlag für Merck: Das Darmstädter Pharma- und Chemieunternehmen kann erstmals seit neun Jahren wieder ein neues Medikament auf den Markt bringen. Von der US-Gesundheitsbehörde FDA erhielt Merck am Donnerstag die Zulassung für sein Krebsmittel Avelumab zur Behandlung des metastasierten Merkelzellkarzinoms.
Damit ließ die FDA erstmals ein Medikament gegen diese seltene und bösartige Form des Hautkrebses zu. Merck erwartet in diesem Jahr auch noch in der EU die Zulassung von Avelumab zur Behandlung des metastasierten Merkelzellkarzinoms.
Merck hat im Pharmageschäft eine längere Durststrecke hinter sich. Die Krebsimmuntherapie Avelumab, für die Merck eine Partnerschaft mit dem US-Pharmakonzern Pfizer geschlossen hatte, ist der größte Hoffnungsträger des hessischen Unternehmens. Von dem Krebsmittel soll in Zukunft ein Großteil der neuen Pharmaumsätze kommen.
Die Immuntherapie gilt als eines der vielversprechendsten Felder der Krebsmedizin. Die neuen immuntherapeutischen Arzneien zielen darauf ab, das körpereigene Abwehrsystem so zu aktivieren, dass es Krebszellen erkennen und zerstören kann.
Mit Avelumab hat Merck derzeit insgesamt neun Studien in der dritten und letzten Phase der klinischen Entwicklung, darunter etwa zur Behandlung von Lungen-, Nieren-, Magen- und Eierstockkrebs.