Biotech Qiagen rechnet dank Corona mit stark erhöhtem Wachstum

Das Unternehmen ist zuversichtlich, dass die Nachfrage nach Coronavirus-Testprodukten anhält. Nun gibt es Spekulationen um eine Erhöhung des Übernahmeangebots.

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Der Konzern befinde sich mitten in der Übernahme durch den US-Konkurrenten Thermo Fisher. Quelle: dpa

Das Biotechunternehmen Qiagen erwartet angesichts der Coronavirus-Pandemie eine Beschleunigung seines Umsatzwachstums. Qiagen rechnet im laufenden dritten und im vierten Quartal mit einer anhaltend erhöhten Nachfrage nach Coronavirus-Testprodukten, teilte die Gesellschaft am Montag mit. Diese werde die schwächere Entwicklungen in anderen Geschäftsbereichen angesichts der Einschränkungen rund um die Welt mehr als kompensieren.

Im dritten Quartal rechnet Qiagen mit einem Umsatzwachstum von mindestens 16 bis 21 Prozent zu konstanten Wechselkursen nach einem Zuwachs von 14 Prozent im ersten Halbjahr. Der bereinigte Gewinn je Aktie dürfte um 45 bis 60 Prozent zulegen.

Für das Gesamtjahr äußerte sich Qiagen deutlich optimistischer als noch zu Jahresbeginn, nachdem das Unternehmen seine Prognose wegen der Pandemie zwischenzeitlich ausgesetzt hatte. 2020 dürfte nun ein Umsatzwachstum von 15 bis 18 Prozent (Umsatz 2019: 1,53 Milliarden Dollar) zu Buche stehen. Der bereinigte Gewinn je Aktie soll um mindestens 40 Prozent steigen. Im Februar hatte Qiagen noch ein Umsatzplus von bis zu vier Prozent und einen Anstieg des Gewinns je Aktie von rund sieben Prozent prognostiziert.

Der Konzern, der sich mitten in der Übernahme durch den US-Konkurrenten Thermo Fisher befindet, geht davon aus, dass die hohe Nachfrage nach Coronavirus-Testprodukten über einen längerfristigen Zeitraum anhalten wird - auch wenn es zur Zulassung eines Impfstoffes kommt. 2021 sollten sich zudem auch andere Bereiche des Geschäfts erholen. Qiagen stellte deshalb bereits schon jetzt für das kommende Jahr ein zweistelliges Umsatzwachstum und ein bereinigtes Gewinnwachstum je Aktie von mindestens 18 Prozent in Aussicht.

Angesichts der überraschend starken Geschäftsentwicklung bei Qiagen wird an der Börse bereits seit einiger Zeit über eine höhere Kaufofferte von Thermo Fisher spekuliert. Der US-Laborausrüster bietet insgesamt 10,4 Milliarden Euro, mit 40,15 Euro je Aktie notieren Qiagen aber über der Offerte von 39 Euro je Anteilsschein. Die Annahmefrist läuft noch bis zum 27. Juli.

Vergangene Woche hatte einer der zehn größten Eigner ein höheres Angebot oder einen Alleingang gefordert. Zudem hatte der Aktionär Davidson Kempner Capital Management das Angebot als „unangemessen“ bezeichnet. Vorstand und Aufsichtsrat von Qiagen unterstützen die Offerte, die eine Mindestannahmeschwelle von 75 Prozent zum Ziel hat.

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