Chemieriese Odessaer Hafenwerk Großprivatisierung in der Ukraine gescheitert

Mehr als 340 Firmen will die ukrainische Regierung privatisieren. Für den Stickstoffdüngehersteller Odessaer Hafenwerk versprach sie sich einen Erlös von einer Milliarde Euro – geboten wurde nun nicht einmal die Hälfte.

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Firmen aus den USA, den Niederlanden, Polen und arabischen Staaten hatten Interesse für den Chemieriesen Odessaer Hafenwerk gezeigt. Quelle: Reuters

Kiew Rückschlag für die Privatisierungspläne der Ukraine: Die Auktion eines der größten Stickstoffdüngerherstellers des Landes ist mangels Interessenten gescheitert. Die kriselnde Ex-Sowjetrepublik hatte auf einen Erlös von etwa einer Milliarde Euro gehofft – bei einem Startpreis von 479 Millionen Euro. Ursprünglich hatten sich Firmen aus den USA, den Niederlanden, Polen, aber auch aus arabischen Staaten für den Chemieriesen Odessaer Hafenwerk interessiert.

„Vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Probleme des Landes und des Unternehmens erwies sich der Startpreis als zu hoch“, sagte der Chef des Fonds für Staatseigentum, Igor Bilous, am Dienstag in Kiew. Er hofft auf einen weiteren Versuch noch 2016. Russische Investoren sind wegen des Konflikts zwischen den beiden Nachbarstaaten von Privatisierungen ausgeschlossen.

Dem Werk nahe der Schwarzmeerstadt Odessa wurde vor kurzem wegen fehlender Vorauszahlungen die Gasversorgung abgeschaltet. Das in den 1970er Jahren errichtete Unternehmen hat strategische Bedeutung: Es liegt am Endpunkt der Ammoniakleitung vom russischen Togliatti über die von prorussischen Separatisten beherrschte ostukrainische Stadt Horliwka nach Odessa. Der Betrieb verfügt über das einzige ukrainische Terminal zur Verschiffung von Ammoniak. Die prowestliche Regierung in Kiew will insgesamt mehr als 340 Firmen veräußern.

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