CO2-Belastung Die umstrittene Klimabilanz des Elektroautos

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„Wer es nicht hinkriegt, hat ein Problem“

Für Länder wie Deutschland müsse es darum gehen, den Verbrenner zu optimieren, statt radikal den elektrischen Wandel voranzutreiben. „Wer es schafft, den CO2-Ausstoß beim Verbrenner kurzfristig drastisch zu reduzieren, hat für die nächsten Jahre einen riesigen Markt“, sagt Studienautor Schmitz. „Und wer es nicht hinkriegt, hat ein Problem.“

Unter Experten ist allerdings umstritten, wie schnell der Umstieg auf das Elektroauto auch klimapolitisch sinnvoll ist. „Wenn wir Richtung Dekarbonisierung im Jahr 2050 gehen wollen, ist der Elektroantrieb kosten- und energieeffizienter", sagt Christian Hochfeld von der Denkfabrik Agora Verkehrswende. Den Prognosen des Berliner Think Tanks zufolge kommt ein Elektroauto im Bestand im Jahr 2030 auf einen CO2-Ausstoß von rund 40 Gramm – und wäre damit 75 Prozent klimafreundlicher als ein Verbrenner. Er empfiehlt anders als die Berater einen schnellen Umstieg.

„In der kommenden Legislaturperiode stehen wir am Scheideweg, ob Deutschland auch bei der Verkehrswende führend sein will oder von den internationalen Entwicklungen überholt wird“, sagt Hochfeld. Darum müsse die Politik nicht nur den Umstieg auf Elektroautos attraktiver machen, sondern auch den Verzicht auf das eigene Auto.  „Wenn wir das nicht in Deutschland schaffen, werden es auch die anderen Länder nicht hinbekommen“, erklärt Hochfeld.

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