Diesel-Nachrüstungen Autoindustrie kommt laut eigener Darstellung zügig voran

Die deutschen Autohersteller haben inzwischen 2,2 Millionen Fahrzeuge mit neuer Software bespielt und so die Emission von Stickoxiden reduziert. Doch Fahrverbote sind noch nicht vom Tisch.

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Durch Softwareupdates soll sich die Stickoxidemission der Dieselfahrzeuge um durchschnittlich 25-30 Prozent reduzieren. Quelle: dpa

Berlin Die deutsche Autoindustrie kommt nach eigener Darstellung bei den Nachrüstungen von Diesel-Fahrzeugen zügig voran. Gut 2,2 Millionen Fahrzeuge seien bereits umgerüstet, teilte der Verband der Automobilindustrie (VDA) am Montag auf Anfrage der Deutschen Presseagentur mit. Für eine weitere halbe Million liege die aktualisierte Software vor und sei vom Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) genehmigt worden.

An diesem Dienstag kommt Bundeskanzlerin Angela Merkel mit Vertretern von Kommunen zusammen, dabei geht es um Projekte für eine bessere Luft. In vielen Städten drohen Fahrverbote für Diesel, weil Stickoxid-Grenzwerte anhaltend überschritten werden.

Die Autohersteller hatten Anfang August Software-Updates für zusätzliche 2,8 Millionen Fahrzeuge zugesagt als Beitrag zur Senkung der Stickoxid-Emissionen in Städten. Mehrere Hersteller bieten außerdem Extraprämien für den Kauf sauberer Neuwagen an, damit alte Diesel von den Straßen kommen. Die Autoindustrie hatte außerdem zugesagt, sich mit 250 Millionen Euro an einem Fonds in Höhe von einer Milliarde Euro zu beteiligen, aus dem Projekte in den Städten bezahlt werden sollen. „Wir hoffen, dass wir durch unser breites Maßnahmenangebot und der Beteiligung am Fonds dazu beitragen können, Fahrverbote zu vermeiden“, sagte eine VDA-Sprecherin.

Ein Software-Update könne eine durchschnittliche Stickoxidreduzierung von 25-30 Prozent pro Fahrzeug leisten, hieß es beim Verband. „Das ist ein wesentlicher Beitrag für eine bessere Luftqualität.“ Beim Fonds hätten bisher BMW, Daimler und der VW-Konzern zugesagt, sich entsprechend ihrer Marktanteile zu beteiligen. „Das Angebot steht, sobald alle administrativen Voraussetzungen seitens der Bundesregierung geklärt sind, werden die Unternehmen das Geld bereitstellen“, sagte die VDA-Sprecherin. Die Initiative sei nach wie vor offen für weitere Beteiligungen. „Ein Engagement der Importeure wäre wünschenswert.“

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