Dieselskandal Porsche-Manager wollte während Razzia Laptop verstecken

Bei einer Razzia soll der in U-Haft sitzende Jörg Kerner versucht haben, einen Computer loszuwerden. Der Porsche-Manager wurde jedoch abgehört.

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Einen Laptop konnte ein Porsche-Manager nicht verschwinden lassen, da die Staatsanwaltschaft ein Telefonat mithörte. Quelle: dpa

Berlin Porsche gerät im Dieselskandal nach einem Bericht von „Bild am Sonntag“ zunehmend unter Druck: Der Staatsanwaltschaft zufolge hat ein leitender Mitarbeiter versucht, während einer Durchsuchung im April einen Computer zu verstecken, heißt es in dem Bericht.

Demnach rief Porsche-Motorenchef Jörg Kerner seinen Assistenten an, als er von der Razzia erfuhr. In dem Telefonat bat Kerner seinen Mitarbeiter darum, einen bestimmten Laptop an sich zu nehmen. Das Gespräch wurde allerdings von der Staatsanwaltschaft mitgehört.

Die Ermittler nahmen Kerner damals wegen Flucht- und Verdunklungsgefahr fest. Bis heute sitzt er in Untersuchungshaft. Der Manager leitete die Task Force, die nach Bekanntwerden des Dieselskandals im Herbst 2015 die Abgas-Manipulationen bei Audi in Ingolstadt untersuchen sollte. Kerner wird vorgeworfen, die Aufklärung blockiert zu haben.

Der Manager weist die Vorwürfe zurück. Aus Konzernkreisen heißt es, er wollte bei der Razzia seinen Arbeitsrechner lediglich „sichern“, damit er seine täglichen Aufgaben weiter erledigen könne.

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