Lieferschwierigkeiten Elektroindustrie bestellt mehr Vorprodukte als benötigt

Mehr Lagerhaltung beugt eigenen Knappheiten vor, verschärft aber den globalen Materialmangel. Die Produktion der Industrie steigt in diesem Jahr dennoch.

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Die Elektroindustrie produziert auch die für grüne Energie unerlässlichen Fotovoltaik-Anlagen. Quelle: imago images/Shotshop

Die deutsche Digital- und Elektroindustrie heizt die internationale Materialknappheit notgedrungen an, unter der sie selbst leidet. Laut einer Umfrage des Branchenverbandes ZVEI bestellen zwei von drei Unternehmen mehr Vorprodukte, als sie eigentlich benötigen. Dazu sei man gezwungen, um Knappheiten in der eigenen Produktion zu vermeiden, berichtete der Verband am Montag. Auch auf der Kundenseite werde zunächst mehr geordert als benötigt, habe rund die Hälfte der Teilnehmer berichtet.

Mit den Knappheiten und Lieferengpässen seien nahezu alle Betriebe konfrontiert, wobei sich für drei Viertel die Lage in den vergangenen drei Monaten verschärft habe. Die optimistischere Hälfte der Teilnehmer rechnet bis zur Jahresmitte 2022 mit Schwierigkeiten, die andere Hälfte geht von einer noch länger andauernden Knappheit aus. Um sich für künftige Engpässe besser zu wappnen, setzen die Firmen auf vielfältigere Lieferketten (69 Prozent), mehr Lagerhaltung (65 Prozent) und langfristigere Lieferverträge (45 Prozent).

Trotz der Probleme bestätigte der Verband seine Prognose, dass in diesem Jahr die Produktion um acht Prozent zulegen werde. Damit könnte der pandemiebedingte Produktionsrückgang von sechs Prozent im vergangenen Jahr mehr als wettgemacht werden. Ohne die Logistikprobleme hätte die Produktion laut ZVEI-Schätzung zehn Prozent höher ausfallen können.

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