Lkw-Hersteller MAN Dieseltochter will 1000 Stellen in Deutschland streichen

Die MAN-Tochter Diesel & Turbo plant an mehreren Standorten in Deutschland den Abbau von insgesamt rund 1000 Stellen. Bei dem Hersteller von Großdieselmotoren und Turbinen fällt weltweit fast jede zehnte Stelle weg.

  • Teilen per:
  • Teilen per:
Die Tochter des Lkw-Herstellers plant die Streichung von rund 1000 Stellen in Deutschland. Quelle: dpa

Augsburg Die MAN-Tochter für Großdieselmotoren und Turbinen will fast jede zehnte Stelle streichen. Wie das Unternehmen am Freitag in Augsburg mitteilte, sind etwa 1000 Jobs in Deutschland betroffen. Davon sollen etwa 300 Stellen in Berlin gestrichen werden, in Hamburg und Oberhausen je 250 und am Unternehmenssitz in Augsburg rund 140, sagte Unternehmenssprecher Jan Dietrich Müller. Es handele sich aber noch nicht um endgültige Beschlüsse, sondern nur um Vorschläge, die nun mit dem Betriebsrat verhandelt würden.

Insgesamt hat MAN Diesel & Turbo rund 14.900 Mitarbeiter an mehr als 100 Standorten. Weltweit sollen 1400 Stellen eingespart werden. „Der notwendige Personalabbau soll sozialverträglich gestaltet werden“, teilte das Unternehmen mit. Es will eine Ergebnisverbesserung von 450 Millionen Euro erreichen.

Die MAN-Tochter liefert Dieselantriebe für große Schiffe, Motorenkraftwerke sowie Turbomaschinensätze für die Öl- und Gas-Industrie. Aufgrund des niedrigen Ölpreises gebe es in dieser Branche derzeit wenig Investitionen, erklärte Müller. Auch in der Schiffsindustrie herrsche international ein großer Preisdruck. Mit der Krise bei der Konzernmutter VW wegen des Abgasskandals hätten die Einsparungen nichts zu tun.

Der Gesamtbetriebsrat fordert nach Angaben der IG Metall, dass bei dem Sparprogramm alle Standorte erhalten bleiben und betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen werden. Die Gewerkschaft unterstütze ein nachhaltiges Zukunftsprogramm für MAN Diesel & Turbo, erwarte aber „arbeitsplatzerhaltende Maßnahmen und vernünftige Lösungen für die Betroffenen“, sagte der Unternehmensbeauftragte der IG Metall, Michael Leppek.

© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%