Lonza Pharmazulieferer traut sich nach Übernahme mehr zu

In den nächsten fünf Jahren will Lonza seine Rendite deutlich steigern. Nach positiven Halbjahreszahlen verkündete der Pharmazulieferer die neuen Mittelfristziele. An der Börse schießt die Aktie nach oben.

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Nach gutem Halbjahr und erfolgreicher Übernahme werden die Prognosen nach oben geschraubt. Quelle: dpa

Zürich Der Schweizer Pharmazulieferer Lonza schraubt nach einem starken Halbjahr und der Übernahme der US-Firma Capsugel seine Prognosen nach oben. In den kommenden fünf Jahren solle die Rendite deutlich steigen, teilte der Basler Konzern am Mittwoch mit. Bis 2022 werden bei einem Umsatz von 7,5 Milliarden Franken (6,8 Milliarden Euro) eine operative Rendite (Kern-Ebitda-Marge) von 30 Prozent angepeilt.

Lonza hatte anlässlich der Capsugel-Übernahme neue Mittelfristziele angekündigt. 2016 hatte die Firma für 2018 eine operative Rendite von 20 Prozent und ein Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich in Aussicht gestellt.

Im ersten Halbjahr 2017 profitierte der Konzern von einer anhaltend kräftigen Nachfrage aus dem Gesundheitssektor und steigerte den Umsatz um 15 Prozent auf 2,3 Milliarden Franken. Die operative Rendite stieg auf 24,8 Prozent. Der Reingewinn kletterte um ein Fünftel auf 233 Millionen Franken.

Den Ausblick für das laufende Geschäftsjahr bestätigte das Unternehmen. „Lonza erwartet, dass die Dynamik im zweiten Halbjahr 2017 anhält; die Ergebnisse werden jedoch mit einem außergewöhnlich starken zweiten Halbjahr 2016 verglichen“, erklärte der Pharma-Zulieferer.

Mit dem Arznei-Kapsel-Hersteller Capsugel wird der Bereich Pharma & Biotechnologie, der in der Zeit zwischen Januar und Juli um 27 Prozent gewachsen ist, weiter gestärkt. Lonza hatte die mit 5,5 Milliarden Dollar teuerste Übernahme in der Firmengeschichte Anfang des Monats abgeschlossen. Capsugel erzielte 2015 einen Umsatz von einer Milliarde Dollar und einen operativen Gewinn von 344 Millionen Dollar.

An der Börse kam der Bericht gut an: Die Aktie schoss um über sechs Prozent nach oben auf einen neuen Höchstwert von 228 Franken. Das Ergebnis liege deutlich über den Erwartungen. „Mit Capsugel dürfte sich insbesondere die Marge nochmals verbessern lassen“, kommentierte Philipp Gamper von der Zürcher Kantonalbank (ZKB). „Die neuen Mittelfristziele 2022 sind besser als wir gehofft haben“, urteilte Peter Welford von Jefferies. Die hohe Bewertung sei gerechtfertigt.

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