




Stolz steht Wijith Jayatilleke auf einer kleinen Anhöhe. Zu allen Seiten erstrecken sich seine Zimtsträucher, in saftigem Grün und eng gepflanzt - 19 Hektar des begehrten Ceylon-Zimtes in Kosgoda im Südwesten Sri Lankas. „Der Markt ist super für uns, die weltweite Nachfrage übersteigt das Angebot“, sagt der 55-Jährige Zimtbauer. Seine Sorge ist eher, dass er nicht genügend junge Menschen findet, die bei ihm auf der Plantage arbeiten wollen.
Sri Lanka, das frühere Ceylon, ist das Ursprungsland des Zimts, und auch heute noch Herkunftsland von mindestens 80 Prozent der weltweiten Produktion. „Wir können den Markt gut kontrollieren“, sagt Nanda B. Kohona, Vorsitzender des Industrieverbandes The Spice Council in Sri Lankas Hauptstadt Colombo.
Die Zimtproduktion sei eine florierende Industrie. „Wir könnten noch viel mehr verkaufen, weil der Konsum vor allem in Süd- und Mittelamerika ständig steigt.“ Viele Mexikaner dippten schon am Morgen eine Zimtstange in den Tee. Die Branche suche inzwischen händeringend nach Arbeitskräften: „Wir haben 30.000 Menschen, die Zimt schälen können, aber wir bräuchten 70.000 Schäler.“
Auch der Pfefferanbau auf der Insel im Indischen Ozean läuft wegen der hohen Großhandelspreise rund. Die Pflanzer steckten das zusätzliche Geld oft wieder in die Plantagen, um in den kommenden Jahren die Produktion zu erhöhen, erklärt Kohona. Pfeffer aus Sri Lanka, der auf rund 33.000 Hektar entweder als Monokultur oder in Kokosnuss- und Teeplantagen angebaut wird, hat einen besonders hohen Piperin-Gehalt, das ist der Träger des scharfen Pfeffer-Geschmacks. „Dadurch bekommen wir noch bessere Preise als andere Produzenten“, sagte Kohona.