Öl BP und Statoil enttäuschen mit Quartalsbilanzen

Die beiden Öl-Konzerne BP und Statoil legen im letzten Quartal des vergangenen Jahres eine wenig berauschende Bilanz vor.

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BP konnte seinen Überschuss ausbauen. Quelle: dpa

Trotz wieder steigender Ölpreise sind die Ergebnisse führender Energiekonzerne Ende 2016 hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Nach Royal Dutch Shell und Chevron veröffentlichten nun auch BP und Statoil überraschend schwache Bilanzen, was an der Börse zu Kurseinbußen führte. BP verdoppelte zwar seinen Überschuss im vierten Quartal auf 400 Millionen Dollar, wie das britische Unternehmen am Dienstag bekanntgab. Allerdings hatten Analysten 560 Millionen Dollar prognostiziert. Im laufenden Geschäftsjahr rechnet BP mit einer steigenden Produktion, auch dank neuer Projekte. Allerdings könne die vom Ölkartell Opec angekündigte Förderbremse die Produktion dämpfen.

Anleger reagierten enttäuscht: Die BP-Aktie fiel in London um knapp drei Prozent. Dabei spielte auch eine Rolle, dass BP erst ab einem Ölpreis von 60 Dollar je Barrel mit schwarzen Zahlen rechnet, nachdem bislang von 50 bis 55 Dollar die Rede war. "Sie sind derzeit das einzige Unternehmen, das seinen Breakeven-Punkt anhebt", sagte Branchenexperte Iain Reid vom Finanzhaus Macquarie. BP hatte zuletzt viel Geld ausgegeben - etwa für eine neue Plattform im Golf von Mexiko, der ersten Großinvestition in der Region seit der folgenreichen Explosion der Bohrinsel "Deepwater Horizon" 2010. Momentan kostet ein Fass Öl rund 55 Dollar.

Der norwegische Konkurrent Statoil schrieb im zurückliegenden Quartal einen Betriebsverlust von 1,9 Milliarden Dollar. Analysten hatten einen Überschuss von 2,1 Milliarden Dollar erwartet. Grund für den Verlust seien Wertminderungen in Höhe von 2,3 Milliarden Dollar. Diese wurden fällig, weil das Unternehmen langfristig geringere Preise erwartet als bislang angenommen. Statoil will in diesem Jahr eine weitere Milliarde Dollar an Kosten sparen.

An der Börse in Oslo gab die Aktie mehr als ein Prozent nach. Die anfänglich noch stärkeren Kursverluste wurden eingedämmt, nachdem der staatlich kontrollierte Konzern erklärte, dass die bis 2022 geplanten neuen Förderprojekte schon ab einem Ölpreis von 27 Dollar je Barrel profitabel sein würden. 2016 waren dazu 41 Dollar erforderlich. "Das ist beeindruckend und ein Zeichen dafür, dass die Investitionen wieder steigen", sagte Analyst Kjetil Bakken vom Finanzhaus Carnegie.

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