Opiod-Krise US-Richter stimmt Deal zu Klagen gegen Purdue Pharma vorläufig zu

Rund 3000 Klagen gegen im Zuge der US-Opioid-Krise haben Purdue Pharma in die Insolvenz getrieben. Ein Milliarden-Deal zur Beilegung der Klagen könnte nun näher rücken.

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Der Arzneimittelhersteller wurde im Zuge der Opiod-Krise tausende Male verklagt. Quelle: AP

Ein US-Konkursrichter hat einem Milliarden-Deal zur Beilegung tausender Klagen gegen den US-Schmerzmittelhersteller Purdue Pharma unter Vorbehalt zugestimmt. Zwei technische Änderungen müssten noch erfolgen, sagte Richter Robert Drain am Mittwoch.

Die Einigung hat möglicherweise einen Umfang von zehn Milliarden Dollar (8,5 Milliarden Euro). Sie umfasst Gläubiger, darunter Opfer des von Purdue Pharma aggressiv beworbenen opioid-haltigen Schmerzmittels Oxycontin, sowie Kommunal- und Staatsregierungen in den USA. Sie verpflichtet die Eigentümerfamilie Sackler, aus dem Unternehmen auszuscheiden und 4,5 Milliarden Dollar der Entschädigungssumme beizutragen. Dafür wird sie von allen zukünftigen Zivilklagen wegen Opioiden in den USA ausgenommen.

In der Opiod-Krise sind in den USA in den vergangenen beiden Jahrzehnten eine halbe Million Menschen gestorben. Einige Drogenabhängige sollen aus einem Fonds vermutlich zwischen 3500 und 48.000 Dollar individuelle Entschädigung bekommen.

Purdue Pharma hatte vor zwei Jahren unter der Last von rund 3000 Klagen Insolvenz beantragt. Die Kläger, darunter auch Ureinwohner, Krankenhäuser und Gewerkschaften, hatten dem Unternehmen vorgeworfen, den Umsatz des verschreibungspflichtige Schmerzmittel in die Höhe getrieben zu haben. Es soll in eine neue Firma reorganisiert werden; ein behördlich bestimmter Vorstand soll künftig Gewinne in staatliche Kampagnen zur Vorbeugung und Behandlung von Opioid-Abhängigkeiten leiten.

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