Pharma Novartis steigt in den Markt für Cannabismedizin ein

Novartis und das kanadische Unternehmen Tilray wollen gemeinsam neue Hanfsorten entwickeln. Quelle: imago images

Erstmals kooperiert ein Pharmaunternehmen mit einem Hersteller von Cannabis-Produkten. Novartis und das kanadische Unternehmen Tilray wollen gemeinsam neue Hanfsorten entwickeln.

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Die Kooperation wurde am Montagvormittag bekannt. Danach wollen Tilray und die Novartis-Tochter Sandoz in Kanada neue medizinische Cannabis-Produkte entwickeln; zudem soll Sandoz Tilray beim Vertrieb an Großhandel und Apotheken unterstützen.

Alles, was geraucht werden kann, ist bei der Kooperation allerdings tabu. So werden Sandoz und Tilray etwa neue Cannabis-Kapseln und -Öle zur medizinischen Behandlung anbieten, aber keine Hanfblüten. Die Idee, aus Gründen der Gesundheit rauchen zu müssen, überzeugt viele Ärzte und Medikamenten-Hersteller nicht. In Deutschland bietet Tilray etwa ein standardisiertes Flüssigkeitsextrakt statt Hanfblüten an.

Medizinisches Cannabis ist in Kanada bereits seit Jahren zugelassen. In Deutschland ist das Medizinalhanf seit März vergangenen Jahres legal; Tausende Patienten wurden inzwischen damit behandelt. Cannabis soll unter anderem gegen Schmerzen und bestimmte Formen von multipler Sklerose wirken. Wissenschaftlich belegt ist die Wirkung in vielen Fällen noch nicht, es fehlt an aussagekräftigen klinischen Studien. Im Sommer dieses Jahres will Kanada den Konsum von Cannabis als erstes westliches Land komplett legalisieren.

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