Schiffsbauer Meyer-Werft kämpft mit Terminschwierigkeiten

Die Meyer-Werft hat Probleme, mit der „AIDAnova“ pünktlich fertig zu werden. Die Belegschaft bemüht sich derzeit mit freiwilliger Mehrarbeit.

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Eigentlich war die Jungfernfahrt für den 2. Dezember geplant. Quelle: dpa

Osnabrück, Papenburg Die Papenburger Meyer Werft kämpft mit ihren Terminen: Ein genauer Ablieferungstermin für das jüngste Schiff, die „AIDAnova“, könne derzeit nicht genannt werden, sagte ein Unternehmenssprecher am Donnerstag. Neben einem Kabinenbrand sei es zu Verzögerungen im Innenausbau gekommen. Im Moment stehe noch der 2. Dezember als Start der Jungfernfahrt.

Die „Neue Osnabrücker Zeitung“ (Donnerstag) zitierte aus einer internen Mitarbeiterzeitschrift der Werft, in der ein Mitglied der Geschäftsführung schreibt: „Bei allen Schiffprojekten und Bereichen der Werft haben wir erhebliche Verzögerungen.“ Der Werftsprecher wollte den Bericht nicht kommentieren. Er widersprach aber, dass es bislang über die „AIDAnova“ hinaus zum Verzug bei Aufträgen komme.

Betriebsrat und Geschäftsleitung hätten eine bis Ende des Jahres geltende Vereinbarung über freiwillige Mehrarbeit geschlossen, sagte Betriebsratsvorsitzender Nico Bloem. „Die Stimmung im Moment ist angespannt, aber wir wissen, dass wir eine stark motivierte Belegschaft haben, die die Probleme sieht, löst und mitzieht“, sagte er.

Dem Bericht zufolge gibt es auch bei dem Schiff „Spectrum of the Seas“, das im April 2019 geliefert werden soll, erheblichen Verzug in allen Bereichen. Zur „Spirit of Discovery“, die am 20. Juni 2019 geliefert werden soll, heißt es: „Fertigstellung und Inbetriebnahme werden für das gesamte Schiff höchste Anstrengungen verlangen.“

Bis 2023 stehen in den Auftragsbüchern der Werft einschließlich der „AIDAnova“ insgesamt 13 Kreuzfahrtschiffe, hinzukommen zwei Vorverträge für kleinere Schiffe. Bei der „AIDAnova“ gebe es drei Faktoren, die zur Verzögerung geführt hätten, sagte der Werftsprecher: Der Prototyp-Charakter des Schiffes, die technische Innovation – es ist das erste mit Flüssiggas betriebene Kreuzfahrtschiff für die Reederei AIDA – sowie die gesamte Komplexität und Dimension des Projektes.

Das Unternehmen ist in den vergangenen Jahren stark gewachsen; mittlerweile arbeiten knapp 3500 fest angestellte Mitarbeiter in Papenburg.

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