Schwaches Wachstum Elektroindustrie warnt vor hartem Brexit und bestätigt die Prognose

Handelskonflikte und Protektionismus belasten die deutsche Elektroindustrie. Der Zentralverband der Branche bleibt bei seiner vorsichtigen Prognose.

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Beide Konzerne sind Teil der deutschen Elektroindustrie mit insgesamt rund 880.000 Beschäftigten. Quelle: dpa

Hannover Die Elektroindustrie in Deutschland hat ihre verhaltene Prognose für das laufende Jahr bestätigt und vor einem harten Brexit gewarnt. Es gebe 2019 eine ganze Reihe von Herausforderungen, sagte der Präsident des Zentralverbandes Elektrotechnik und Elektronikindustrie (ZVEI), Michael Ziesemer, am Montag auf der Hannover Messe. Hierzu gehörten etwa die Handelskonflikte und der Protektionismus, das nachlassende Wachstum in China und in den USA und der Brexit.

„Vor dem Hintergrund dieser hohen Unsicherheit bleibt es bei unserer vorsichtigen Prognose von Ende Januar, wonach wir für das laufende Jahr ein reales Produktionswachstum von nur einem Prozent erwarten.“

2018 hatte die Branche mit rund 880.000 Beschäftigten noch ein Plus von gut zwei Prozent erzielt. Der Umsatz lag bei knapp 194 Milliarden Euro. Zu den Herstellern gehören auch die Dax-Konzerne Siemens, Infineon und Continental.

Als ein Desaster für die Menschen in Großbritannien und der EU bezeichnete Ziesemer den Brexit. Wenn sich die EU und Großbritannien nicht noch kurzfristig einigten, könnte das Vereinigte Königreich im schlimmsten Fall als „Drittstaat“ behandelt werden müssen. Auf britische und EU-Waren würden dann bei jedem Grenzübertritt Zölle zu entrichten sein. Bei Automotive und Unterhaltungselektronik könnten diese bis zu zehn Prozent betragen.

Großbritannien gehört zu den wichtigsten Auslandsmärkten der Branche. Im vergangenen Jahr schrumpften die Exporte der deutschen Hersteller auf die Insel um 1,6 Prozent auf 11,1 Milliarden Euro. Damit lag Großbritannien auf Platz Fünf hinter China, den USA, Frankreich und den Niederlanden.

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