
Oslo/Paris Der norwegische Öl- und Gaskonzern Statoil ist zum Jahresstart trotz des niedrigen Ölpreises überraschend in der Gewinnzone geblieben. Auch der französische Öl-Konzern Total stemmte sich mit einer höheren Produktion und Sparmaßnahmen gegen den Ölpreisverfall und verdiente mehr Geld als von Fachleuten erwartet.
Den Norwegern blieb im ersten Quartal unter dem Strich ein Überschuss von 607 Millionen US-Dollar (538 Mio Euro), wie es am Mittwoch in Oslo hieß. Ein Jahr zuvor hatte hier wegen hoher Abschreibungen einen Verlust von knapp 4,6 Milliarden Dollar gestanden. Fachleute hatten allerdings mit Verlusten bei Statoil gerechnet. Der Konzern hat seine Investitionen für das laufende Jahr bereits auf 13 Milliarden Dollar gekappt. Die Produktion soll in den Jahren 2014 bis 2017 im Schnitt nur um 1 Prozent wachsen. Die niedrigen Öl-Preise machen auch Rivalen wie Royal Dutch Shell und BP zu schaffen.
Der französische Total-Konzern kämpft ebenfalls mit einem strikten Sparkurs und Stellenstreichungen schon länger gegen schmelzende Gewinne. Die Produktion hat Total allerdings wegen hoher Nachfrage nach Benzin und Schmierstoffen im ersten Quartal um vier Prozent erhöht. Die stark gesunkenen Preise ließen den Umsatz dennoch um mehr als ein Fünftel auf 32,8 Milliarden Dollar absacken. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn sank im ersten Quartal zwar um mehr als ein Drittel auf 1,64 Milliarden US-Dollar. Der Gewinn lag aber noch immer über den Erwartungen von Analysten.