Unkrautvernichtungsmittel Roundup Monsanto zu 289 Millionen Dollar Entschädigung verurteilt

Hat die Bayer-Tochter Monsanto nicht genug vor den Risiken seines Unkrautvernichters Roundup gewarnt? Ein US-Gericht ist genau der Meinung.

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San Francisco In den USA hat ein Mann nach einer Krebserkrankung, die mutmaßlich im Zusammenhang mit dem Unkrautvernichter Roundup entstand, eine Entschädigung von 289 Millionen Dollar (fast 251 Millionen Euro) zugesprochen bekommen. Geschworene in San Francisco entschieden am Freitag (Ortszeit) zugunsten des ehemaligen Hausmeisters an einer Schule, Dewayne Johnson, der an Krebs im Endstadium leidet. Die Geschworenen urteilten, Hersteller Monsanto, der mittlerweile zu Bayer gehört, habe nicht angemessen vor den Risiken des Unkrautvernichtungsmittels gewarnt.

Die Anwälte des Hausmeisters hatte angegeben, sein Mandant habe Roundup und ein ähnliches Mittel in großen Mengen in einem Schulbezirk in der San Francisco Bay Area gesprüht und einen Ausschlag entwickelt. 2014 sei bei ihm im Alter von 42 Jahren das Non-Hodgkin-Lymphom diagnostiziert worden. Ein Richter urteilte Anfang Juli, es sei noch unklar, ob das Herbizid das Lymphom hervorrufe. Er erlaubte Experten vor Gericht aber, Roundup als krebserregend zu bezeichnen.

Monsantos Anwalt argumentierte, das Non-Hodgkin-Lymphom entwickele sich über Jahre hinweg. Der Ex-Hausmeister sei daran demnach vor seiner Arbeit in dem Schulbezirk erkrankt. Der Agrochemiekonzern weist einen Zusammenhang zwischen dem Wirkstoff Glyphosat in Roundup und Krebs zurück. Hunderte Studien hätten gezeigt, das Glyphosat sicher sei. Die Weltgesundheitsorganisation stufte Glyphosat 2015 dagegen als ein „wahrscheinliches humanes Karzinogen“ ein.

Die Klage des Hausmeisters war die erste, die zu einem Prozess gegen Monsantos Roundup geführt hat. Hunderte weitere Klagen in ähnlicher Sache liegen anderen US-Gerichten vor.

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