Urenco Umbau scheitert an RWE und E.ON

Die Energiekonzerne RWE und E.ON blockieren den Umbau des Atomunternehmens Urenco. Die Miteigentümer befürchten, dass eine neue Struktur einen Verkauf unmöglich macht. Zusammen besitzen sie ein Drittel an Urenco.

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Die Verhandlungen über einen Umbau des Atomunternehmens sind am Widerstand von E.ON und RWE gescheitert. Quelle: dpa

Amsterdam/Frankfurt Die jahrelangen Verhandlungen über einen Umbau des europäischen Atomunternehmens Urenco sind am Widerstand der Miteigentümer E.ON und RWE gescheitert. Man könne keiner Struktur zustimmen, die den Wert von Urenco beeinträchtigen und eine Veräußerung nahezu unmöglich machen würden, erklärten die beiden Energiekonzerne am Dienstag.

E.ON und RWE besitzen zusammen ein Drittel an dem Unternehmen. Auf die Regierungen der Niederlande und Großbritanniens entfällt der Rest.

Insidern zufolge könnten bei einem Börsengang bis zu zehn Milliarden Euro erlöst werden. Mit dem vorgeschlagenen Umbau wäre dieser Schritt allerdings nicht möglich. Urenco ist nach der russischen Tenex weltweit der zweitgrößte Anbieter von Kernbrennstoffen und beliefert etwa Atomkraftwerke. Einen wichtigen Standort hat das Unternehmen im westfälischen Gronau. Die Verhandlungen über die Zukunft des Unternehmens sind wegen der Besitzerstruktur und der Technik, die auch für den Bau von Atomwaffen genutzt werden könnte, schwierig.

E.ON und RWE teilten mit, sie strebten weiter eine Veräußerung des Unternehmens an. Dies werde aber lange dauern. Die britische Regierung erklärte, man prüfe die Optionen. Nach dem abgelehnten Vorschlag hätte sie ihre Anteile verkaufen können, während die Niederlande weiter an Urenco beteiligt gewesen wären.

RWE und E.ON stecken selbst mitten im Umbau und kämpfen mit gefallenen Strompreisen. RWE ächzt auch nach dem Börsengang seiner Ökostromtochter Innogy unter hohen Schulden und milliardenschweren Atomaltlasten. Auch E.ON setzt auf eine Aufspaltung und brachte jüngst die Kraftwerkssparte Uniper an die Börse.

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