Nach innen Synergien nutzen, nach außen den Weltmarkt optimal ausschöpfen – so sind die beiden Unternehmen bei Vertrieb, Marketing und Forschung immer enger zusammengewachsen. Zuletzt wurde eine gemeinsame Steuerung für die Maschinen entwickelt.
Produkte des Maschinenbaus
Einfache Maschinen und Geräte für einen geringen Preis aus gegebenenfalls weniger hochwertigem Material; oftmals für einen breiten Markt.
Quelle: Branchenbericht Maschinenbau 2014 der Commerzbank
Die Qualität und Funktionalität dieser Maschinen liegt zwischen High- und Lowtech-Bereich – gut genug, aber nicht auf dem neuesten Stand der Hightech-Maschinen.
Sehr effiziente und hochpreisige Maschinen und Anlagen mit neuester Technologie, oftmals stark an Kundenwünsche angepasst. Ein hoher Grad an Automation und Softwareeinsatz kennzeichnet diesen Typ.
Hersteller von – in größeren Serien hergestellten – Standardmaschinen sind einem höheren Wettbewerbsdruck ausgesetzt, wobei die Konkurrenz im Midtech- in den nächsten Jahren stärker sein wird als im Hightech-Bereich, unter anderem durch Markteintritt chinesischer Hersteller.
Spezialmaschinenhersteller erfahren wenig Wettbewerb aus Niedriglohnländern. Bei der Abgrenzung von Spezialmaschinen wird als Stellvertreter für andere, schwer quantifizierbare Kriterien die Drittverwertbarkeit der hergestellten Maschinen betrachtet. Einfache Verwertung deutet auf Standardmaschinen, schwerliche Verwertbarkeit auf Spezialmaschinen hin.
Standard- und Spezialmaschinen deutscher Hersteller sind überwiegend dem Hightech-Bereich zuzuordnen. Es wird erwartet, dass die Unternehmen künftig zusätzlich zu Hightech verstärkt Midtech-Produkte anbieten werden. Dabei können Spezialmaschinen sowohl Hightech- als auch Lowtech-Merkmale aufweisen.
Eigentlich hatte Kapitza stets eine „Fusion unter Gleichen“ bis 2020 in Aussicht gestellt. Da Gildemeister heute deutlich ertrags- und finanzstärker ist, hätte dies jedoch in letzter Konsequenz eine Übernahme der Japaner bedeutet – für den Familienunternehmer Mori nicht tragbar. „Also wurde nach einer alternativen Deal-Struktur gesucht“, sagt Thomas Rau vom Research-Haus Montega in Hamburg.
Aktienkurs von Mori Seiki steigt
Der Analyst kann sich jedoch nicht erklären, warum Kapitza das Angebot von Mori Seiki entgegen der Interessen der anderen Gildemeister-Aktionäre jüngst als „einen Schlag zu hoch“ bezeichnete und er zudem die Geschäftsaussichten der Bielefelder schlechtrede.
Die Frankfurter Baader-Bank kritisiert, dass das Angebot eher zu niedrig ausfalle. Trotz des gebotenen Übernahmepreises von 1,6 Milliarden Euro sei der Aktienkurs der Japaner an der Börse in Tokio allein in den vergangenen zwei Wochen um 29 Prozent gestiegen.
Egal, wie das Übernahmeangebot ausgeht: An der prinzipiellen Einstellung von Mori, der in seiner Freizeit gerne rudert und golft, zu seinem Unternehmen dürfte sich nichts ändern: „Ein Präsident ist wie ein Mönch im Tempel – für ihn gibt es nichts anderes als die Sorge für seine Firma und seine Mitarbeiter.“