Airbnb begann mit der Vermietung von Schlafgelegenheiten auf Luftmatratzen und entwickelte sich zum Übernachtungsanbieter mit drei Millionen verfügbaren Objekten weltweit, inklusive Luxusvillen. Das sind mehr Betten als Hotelketten wie Hilton oder Marriott anbieten können. Jetzt krempelt das mit 30 Milliarden Dollar bewertete Start-up aus San Francisco den Markt für Pauschalreisen um.
Mit „Experiences“ bietet Airbnb ausgesuchte Erlebnis-Veranstaltungen in zunächst zwölf Weltstädten an, 2017 sollen es über 50 sein. Dann wird mit Berlin auch die erste deutsche Stadt dabei sein. Als nächsten Schritt versprach Mitgründer und Vorstandschef Brian Chesky am Donnerstag in Los Angeles die Vermittlung von Flügen und „Dienstleistungen“, wie zum Beispiel die Buchung von Mietwagen oder die Anlieferung von frischen Lebensmitteln zum Urlaubsort.
Mit stehenden Ovationen feierten Hunderte Mitarbeiter und Airbnb-Vermieter aus aller Welt Chesky als dieser die Bühne des historischen Orpheum-Filmtheaters betrat. Über 7000 Teilnehmer kamen zur zweiten „AirBnB Open“, die bis Samstag läuft. Hier treffen sie andere Vermieter, intern „Gastgeber“ genannt, und lernen in Seminaren, wie man bei den Gästen einen guten Eindruck hinterlässt und was einen erfolgreichen Vermieter sonst noch ausmacht.
So reisen die Deutschen
Die Mehrheit der Deutschen (64 Prozent) informiert sich laut einer repräsentativen Befragung des Portals lastminute.de über das Internet über ihren Urlaub. Etwas mehr als jeder Zehnte frage Freunde und Bekannte nach Reisetipps.
Die Umfrage wurde im Auftrag von lastminute.de durch OnePoll online durchgeführt. Teilgenommen haben 1000 Deutsche.
Besonders beliebt bei deutschen Reisenden sind laut Befragung die Städte-Hotspots: Amsterdam (51 Prozent), Paris (48 Prozent) und London (47 Prozent).
Am liebsten verreisen die Deutschen mit Freunden und Bekannten. Sechs von zehn Reisenden gaben an, mit den Liebsten in den Urlaub zu fahren. Jeder Fünfte verreist laut Umfrage auch gerne alleine – aber nur, wenn er jederzeit sein Smartphone bei sich haben kann.
Pro Jahr bucht ein Drittel der Deutschen laut Befragung zweimal für jeweils elf bis 20 Tage Urlaub und gibt etwa 2400 Euro aus.
Auch im Alter von 80 Jahren gab jeder Zehnte an, noch ins Ausland reisen zu wollen. Im Alter von 90 Jahren möchten genauso viele Deutsche laut Befragung zumindest noch im eigenen Land verreisen.
Die neue Sparte ist der Versuch, das frühere Image der verschworenen Gemeinschaft von Menschen, die sich als Fremde begegnen und als Freunde auseinandergehen, in die brutale Welt des Massentourismus zu retten. Der Unterbereich „Trips“ vermittelt ausgesuchte Erlebnisse von privaten Städteführungen in zwei Stunden bis zur mehrtägigen Erkundung Kaliforniens in Oldtimerautos.
Wer ein spezielles Hobby oder eine besondere Expertise hat, der kann sich bewerben. Solche Erlebnisangebote sind nicht neu, der Töpferkurs in der Toskana oder die Surfschule auf den Malediven sind schon lange buchbar. Aber nun steht hinter den Angeboten die Marketing-Plattform Airbnb mit hunderten Millionen Mitgliedern.