Der finnische Nokia-Konzern sieht noch lange keine Erholung auf dem schwächelnden Markt für Telekom-Netzwerkausrüstung. In diesem Jahr könnte der Weltmarkt zwischen vier und fünf Prozent schrumpfen und 2018 nochmals zwischen zwei und fünf Prozent zurückgehen, teilte Nokia am Donnerstag mit.
Die meistverkauften Smartphones nach Betriebssystem
Die meisten Smartphones seit 2013 wurden mit Android als Betriebssystem ausgeliefert. Googles hauseigenes OS basiert auf Open-Source-Quellcode: Android entstammt dem Linux-Kernel. 2013 wurden bereits 758.720.000 Android-Smartphones verkauft, 2014 waren es bereits 1.004.525.000, und 2016 1.262.238.000.
An die Verkäufe von Android-Handys kommt Apple nicht heran. Aber auch hier ist eine klare Steigerung der Verkaufszahlen zu verzeichnen: 150.786.000 Smartphones mit iOS wurden 2013 verkauft. 2016 waren es 229.941.000.
Im Vergleich zum PC-Markt ist Windows als Betriebssystem im Smartphone-Bereich nicht so häufig anzutreffen. Und seit 2014 ist die Zahl derjenigen, die ein Windows-Phone kaufen wollten, gesunken. 2013 lockte das Kacheldesign noch 30.843.000 Käufer. 2014 waren es 35.133.000, 2015 26.738.000 und 2016 nur noch 15.754.000.
Ein rasantes Absinken der Verkaufszahlen musste Blackberry hinnehmen. 2013 wurden noch 18.606.000 Smartphones mit Blackberry verkauft; 2017 waren es nur noch 1.801.000.
Als Browser ist Firefox beliebt - als Handy-Betriebssystem verkauft sich die Marke nicht so gut. Zwischen 2013 (1.100.000 verkaufte Smartphones) und 2017 (4000) sank die Zahl der Verkäufe stark.
Andere Betriebssysteme werden immer weniger verkauft. 2013 waren es 7.720.000, 2014 3.489.000, 2016 1.433.000.
Der pessimistische Ausblick und ein Ergebniseinbruch im Netzwerkgeschäft im dritten Quartal sorgten für Enttäuschung an der Börse: Die Nokia-Aktien fielen in der Spitze um fast 14 Prozent, der höchste Rückgang seit fünf Jahren.
Die Branche befindet sich zwischen zwei Technologiezyklen – während die Nachfrage nach Ausrüstung für Telekomnetze der vierten Generation (4G) langsam ausläuft, lassen große Volumenaufträge für 5G-Netze noch auf sich warten. Der erwartete Marktrückgang sei auch dem harten Wettbewerb in China und der möglichen Konsolidierung der Netzbetreiber in einigen Ländern geschuldet, erläuterte Nokia-Chef Rajeev Suri.
Im dritten Quartal sank der Umsatz im Netzwerkgeschäft um neun Prozent auf 4,8 Milliarden Euro, der operative Gewinn brach um 23 Prozent auf 334 Millionen Euro ein. Analysten hatten mit wesentlich besseren Zahlen gerechnet. Der Gesamtgewinn kletterte dank eines Sonderertrags aus der Einigung im Patentstreit mit LG Electronics um 20 Prozent auf 668 Millionen Euro.
„Für eine Erholung des Netzwerkgeschäfts müssen wir auf 2019 schauen. Davor ist kein Wachstum in Sicht“, resümierte Mikael Rautanen, Analyst bei Inderes Equity Research.