New York Die Reaktion an Wall Street war eindeutig: Sprint verlor mehr als elf Prozent, T-Mobile US mehr als fünf Prozent. Ein Bericht der japanischen Wirtschaftszeitung Nikkei hatte zuvor die Aktionäre kalt erwischt: Der Mehrheitsaktionär des viertgrößten US-Mobilfunkkonzerns Sprint stellt sich gegen eine Fusion mit der US-Tochter der Deutschen Telekom. Das japanische IT-Konglomerat Softbank will offenbar nicht die Mehrheit an Sprint abgeben.
Die Frage der operativen Kontrolle war ein strittiger Punkt während der Verhandlungen. Die Deutsche Telekom besitzt rund zwei Drittel von T-Mobile US, Softbank 83 Prozent von Sprint. Rechnet man die Schulden mit ein, hätte Softbank-Chef Masayoshi Son bei einer Fusion trotzdem deutlich weniger Anteile an dem gemeinsamen Unternehmen gehalten als die Telekom. Sprint war vor dem Börsensturz mit knapp 30 Milliarden Dollar Börsenwert deutlich weniger wert als T-Mobile US, das auf mehr als 50 Milliarden Dollar Marktkapitalisierung kam.
Aktionäre sind aus gutem Grund über die Nachricht enttäuscht. Es lockten Synergiechancen zwischen der Nummer drei im Markt, T-Mobile US, und Sprint als Nummer vier. Sie werden von Analysten auf einen Wert zwischen 30 und 45 Milliarden Dollar geschätzt. Gemeinsam wären die Firmen mit rund 130 Millionen Kunden ein starkes Gegengewicht zu den Marktführern AT&T und Verizon gewesen.