Die künftige Innovations- und Technikchefin der Deutschen Telekom, Claudia Nemat, strebt mehr Kooperationen mit Startups und anderen Telekom-Unternehmen an. „Nur wenn wir unsere eigenen Techies mit den Kreativen aus anderen Branchen zusammenbringen, werden wir die neuen Anwendungsfelder auch verstehen“, sagte Nemat im Interview mit der WirtschaftsWoche. Auch die Zusammenarbeit mit anderen Telekom-Unternehmen will Nemat ausbauen.
Nemat, die bisher Vorstand für Europa und Technik ist, tritt ihren neuen Posten am 1. Januar 2017 an. Zu ihren kommenden Arbeitsschwerpunkten zählt Nemat die Entwicklung ultraschneller Netze mit extrem geringen Reaktionszeiten, die sichere Datenspeicherung, den Aufbau neuer Plattformen für das Internet der Dinge und den gezielten Einsatz von künstlicher Intelligenz. „Aus der Kombination dieser Technologien werden sich zahlreiche neue Anwendungsfälle ergeben.“ Insbesondere beim Aufbau vernetzter Städte, beim autonomen Fahren und bei digitalen Lifestyle-Produkten gebe es viele Wachstumsmöglichkeiten. Denn Milliarden von Geräten – darunter etwa Brillen, Armbänder, Autos, Container, Kleidungsstücke und Haushaltsgeräte – werden im Internet der Dinge Informationen und Daten aufnehmen und austauschen. „Diese Datenflut zu managen, ist unsere große Aufgabe.“
Querdenker im Konzern will Nemat besser vor Buchhaltern schützen, um neue Wachstumsmärkte mit innovativen Produkten zu erobern. „Ich will Mitarbeitern die Möglichkeit geben, an kreativen und auch verrückt klingenden Ideen zu arbeiten“, sagt Nemat. „Diese Kreativität werden wir nicht mit Micro-Management und Controlling ersticken.“
