Trotz Risiken im Auslandsgeschäft Exporteure und Mittelständler blicken zuversichtlich auf 2017

Die deutschen Exporteure und Mittelständler blicken insgesamt optimistisch auf das kommende Jahr. Die Brexit-Auswirkungen, die Wahl Trumps und eine mögliche Fortsetzung der Euro-Krise belasten allerdings den Ausblick.

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Für 2017 rechnen die deutschen Exporteure mit einem Zuwachs bei den Ausfuhren von bis zu 2,5 Prozent. Quelle: dpa

Berlin Trotz zahlreicher Risiken im Auslandsgeschäft blicken die deutschen Exporteure optimistisch auf das neue Jahr. Für 2017 rechnen sie mit einem Zuwachs bei den Ausfuhren von bis zu 2,5 Prozent auf 1,23 Billionen Euro, wie der Chef des Branchenverbandes BGA, Anton Börner, am Donnerstag in Berlin mitteilte. Für 2016 erwartet er lediglich ein Ergebnis auf dem Vorjahresniveau von rund 1,2 Billionen Euro. Ursprünglich war ein Plus von zwei Prozent angepeilt worden. Dennoch habe sich der Außenhandel „wacker behauptet“, sagte Börner.

Befeuert durch den billigen Euro sei die Nachfrage nach Produkten „Made in Germany“ weltweit ungebrochen. „Während die Exportwerte auf dem hohem Niveau blieben, lagen die Importe nach Deutschland aufgrund der niedrigen Rohstoffpreise unter dem Vorjahresergebnis“, sagte der BGA-Chef. Dessen Dachverband vertritt eine Branche mit rund 125.000 Unternehmen.

Ungeachtet der prognostizierten Export-Zuwächse für 2017 wird das kommende Jahr nach Ansicht des Außenhandelspräsidenten nicht einfacher werden: Die ungewissen Umstände des britischen EU-Ausstiegs, die Nachwehen des Verfassungsreferendums in Italien sowie eine mögliche Fortsetzung der Euro-Schuldenkrise belasteten den Ausblick. Zudem treibe die Exporteure die Sorge um, dass sich mit dem Einzug des künftigen US-Präsidenten Donald Trump ins Weiße Haus der „Anstieg des weltweiten Protektionismus“ beschleunige.

Trotz akuten Fachkräftemangels sind auch die deutschen Mittelständler zuversichtlich für das neue Jahr. Rund 62 Prozent von ihnen erwarten für 2017 einen anhaltenden Aufschwung, wie der Bundesverband der mittelständischen Wirtschaft (BVMW) zu seiner Umfrage unter 2800 Teilnehmern mitteilte. Laut Umfrage haben allerdings über 89 Prozent Schwierigkeiten, offene Positionen zu besetzen. Jeder dritte Betrieb musste demnach aus Personalnot sogar schon Aufträge ablehnen. Der BVMW versteht sich als Stimme des Mittelstandes. Nach eigenen Angaben spricht er für eine Allianz von mehr als 270.000 Firmen.

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