Untersuchungsausschuss Wirtschaftsprüfer EY sieht Schuld für Wirecard-Bilanzskandal beim Unternehmen

EY hat jahrelang die Wirecard-Bilanzen geprüft und testiert. Für den Bilanzbetrug nehmen die Wirtschaftsprüfer im Untersuchungsausschuss dennoch keine Verantwortung.

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Obwohl es Warnhinweise in einigen Medien und auch von Investoren gab, hat EY den Wirecard-Bilanzen grünes Licht gegeben. Quelle: dpa

Die Wirecard-Wirtschaftsprüfer EY haben im Untersuchungsausschuss zum milliardenschweren Finanzskandal zunächst keine Verantwortung für den Bilanzbetrug übernommen. Es seien Täter mit hoher krimineller Energie am Werk gewesen, die auch Ernst & Young (EY) getäuscht hätten, sagte EY-Vertreter Christian Orth am Freitag im Bundestag. EY hätte sich natürlich gewünscht, bessere Arbeit zu machen und den Fall früher aufzudecken. „Das beschäftigt mich auch sehr.“

Wirecard war im Juni 2020 nach der Aufdeckung eines 1,9 Milliarden Euro großen Lochs in der Bilanz in die Pleite gerutscht. Es ist einer der größten Finanzskandale in der Nachkriegszeit. EY hatte jahrelang die Bilanzen des Münchner Zahlungsabwicklers geprüft und grünes Licht gegeben, obwohl es Warnhinweise in einigen Medien und auch von Investoren gab.

Neben EY stehen die Aufsichtsbehörde BaFin und das Bundesfinanzministerium massiv in der Kritik. Die Münchner Staatsanwaltschaft wirft mehreren Ex-Managern von Wirecard unter anderem gewerbsmäßigen Bandenbetrug, Bilanzfälschung und Marktmanipulation vor.

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