Das Wichtigste in Kürze
- Der Online-Broker der Comdirect Bank gehört zu den führenden in Deutschland.
- Allerdings sind die Konditionen mancher Mitbewerber günstiger.
- Für die Depotführung können Gebühren fällig werden.
Die Comdirect Bank gehört zu den Online-Brokern der ersten Stunde. Schon zu Zeiten des Neuen Marktes und der Dotcom-Blase konnte über die Comdirect zu damals günstigen Gebühren gehandelt werden. Inzwischen sind zahlreiche Konkurrenten auf den Plan getreten, die mit attraktiven Konditionen werben. Vor allem die Neobroker bieten mit geringen Ordergebühren die günstigeren Preise – allerdings mit einem meist sehr schmalen Spektrum an Handelsplätzen und Wertpapierarten.
Comdirect Ordergebühren im Vergleich
| Bank | Gebühren |
|---|---|
| DKB | – bis 5.000 € Ordervolumen 10 € – zwischen 5.000 und 20.000 € Ordervolumen 15 € – ab 20.000 € Ordervolumen 30 € |
| Consorsbank | 4,95 € + 0,25 % der Handelssumme, aber min.: 9,95 € max.: 69,00 € |
| Comdirect | 4,90 € + 0,25 % der Handelssumme, aber min.: 9,90 € max.: 59,90 € |
| ING | 4,90 € + 0,25 % des Volumens max.: 69,90 € |
| Flatex* | 5,90 € zzgl. marktüblicher Spreads, Zuwendungen und Produktkosten |
| Trade Republic | 1 € Fremdkostenpauschale |
Quelle: Preis-Leistungsverzeichnis comdirect.de und eigene Erhebung
(Stand: 2025).
Manchmal gibt’s Depotführungsgebühren
Bei vielen Online-Brokern ist die Depotführung heutzutage kostenfrei. Aber nicht so ganz bei der Comdirect. Gebühren? Ja, aber … es gibt Ausnahmen, bis es kompliziert wird: Die Quickborner Bank verlangt ein „Depotverwahrungs- und Verwaltungsentgelt“ in Höhe von 1,95 Euro pro Monat. Wer aber zwei Trades in einem Quartal tätigt, dem wird die Gebühr im jeweiligen Quartal erlassen. Ebenfalls kostenfrei ist das Depot für Kunden, die zugleich ein Girokonto unter der gleichen Kundennummer führen. Keine Gebühren werden für das Zweitdepot fällig. Diese etwas umständliche Regelung dürfte mehr Verwirrung stiften als bei Kunden Begeisterung auslösen und gehört somit zu den Schwachstellen des Angebots.
Teure Mindestordergebühr
Ein Taschenrechner empfiehlt sich bei der Beurteilung der Ordergebühren. Die Grundgebühr beträgt 4,90 Euro, hinzu kommen 0,25 Prozent des Ordervolumens. Doch auch bei der kleinsten Anlagesumme müssen mindestens 9,90 Euro gezahlt werden. Das Traden mit Minieinsätzen wird somit teuer und ist bei der Comdirect kaum empfehlenswert. Die Maximalgebühr beträgt 59 Euro.
Im Vergleich zur Konkurrenz kann die Comdirect mit ihrem Modell kaum punkten. Bei der DKB Bank beträgt die Mindestgebühr pro Order beispielsweise auch 10 Euro. Die Consorsbank verlangt 9,95 Euro. Günstiger ist die ING mit 4,90 Euro plus 0,25 Prozent des Wertes. Einen Sonderstatus nimmt der Online Broker Flatex ein, der eine fixe Gebühr von 5,90 Euro verlangt – unabhängig von der Größe der Order (zzgl. marktüblicher Spreads, Zuwendungen und Produktkosten).
Für Neukunden gibt es bei Flatex immer wieder Aktionen, durch die sie mit reduzierten Ordergebühren handeln können.
Nimmt man die Gattung der Neobroker hinzu, dann schneiden auch die Newcomer im reinen Preisvergleich deutlich besser ab. Justtrade und Finanzen.net Zero verlangen 0 Euro, Trade Republic 1 Euro pro Order. Dafür aber ist die Auswahl an Handelsplätzen auf ein oder zwei begrenzt, das Spektrum an handelbaren Wertpapieren deutlich enger als bei den etablierten Online Brokern.
ETF-Sparpläne der Comdirect
Auf kostenfreie ETFs müssen Kunden der Comdirect verzichten. Für ETF-Sparpläne verlangt die Comdirect eine Ausführungsgebühr von 1,50 Prozent der Sparrate. Den gleichen Preis verlangt die Consorsbank, die ING sogar 1,75 Prozent. Bei der DKB kostet die Ausführung unabhängig von der Höhe der Sparrate regulär 1,50 Euro. Flatex wirbt mit null Gebühren für die Ausführung der Sparraten. Immerhin bietet die Comdirect für über 200 ETFs kostenfreie Sparpläne an.
Komplizierte Kostenstruktur
Das Girokonto, über das die Orderaufträge verrechnet werden, ist kostenfrei für Kunden, die mindestens einen Zahlungseingang in Höhe von 700 Euro monatlich verzeichnen. Wer mit seinen Eingängen darunter liegt, kann dennoch unter zahlreichen weiteren Bedingungen von den Kontoführungsgebühren in Höhe von 4,90 Euro monatlich befreit werden. Auch an dieser Stelle schlägt die Liebe der Comdirect zur Unübersichtlichkeit zu, sodass eine einfache Beurteilung kaum möglich ist.
Depot für Girokontenbesitzer
Das Depot bei der Comdirect Bank eignet sich vor allem für Trader, die auch ihr reguläres Girokonto mit Eingängen über 700 Euro monatlich bei der Comdirect führen. Damit entfallen die Depotgebühren. ETF-Sparer werden bei einem Angebot von über 200 kostenlosen Produkten durchaus fündig. Die regulären Ordergebühren liegen im oberen Bereich der hier verglichenen Gruppe an Mitbewerbern, sodass ein Blick auf deren Angebote lohnenswert sein kann.
Deutlicher Nachteil sind die komplizierten und kaum noch überschaubaren Regelungen sowie umständlich formulierten Ausnahmen in der Gebührenliste.
Tipp: Comdirect bietet regelmäßig Aktionen für Neukunden, bei denen zum Beispiel die Depotführung für einen bestimmten Zeitraum kostenlos ist, Prämien zu haben sind oder vergünstigt gehandelt werden kann.
Alternativen zu Comdirect
Wer günstigere Alternativen sucht, kann bei Flatex, Trade Republic und der DKB fündig werden. Mehr zum Thema Depots für Kinder gibt es übrigens hier.
Flatex
Mit einer festen Ordergebühr in Höhe von 5,90 Euro zzgl. marktüblicher Spreads, Zuwendungen und Produktkosten liegt das Angebot deutlich unter der Mindestgebühr der Comdirect (9,90 Euro). Bei 5.000 Fonds und ETFs ist die Ausführung von Sparplänen kostenfrei (zzgl. marktüblicher Spreads, Zuwendungen und Produktkosten). Depotführungsgebühren gibt es keine (allerdings eine Verwahrgebühr für Xetra-Gold, ADR’s, GDR’s).
Trade Republic
Der Verzicht auf Ordergebühren – lediglich eine Fremdkostenpauschale von 1 Euro fällt an – macht Trade Republic zu einem starken Konkurrenten. Als Handelsplatz steht LS Exchange zur Verfügung. Die Ausführung von Sparplänen ist kostenlos und das Angebot an Assets ordentlich.
DKB
Mit einer Mindestgebühr von 10 Euro liegt die DKB zunächst auf fast gleicher Höhe wie die Comdirect. Doch deutlich günstiger wird es bei höheren Orderbeträgen. Dann deckelt die Bank die Kosten auf maximal 30 Euro.
Häufige Fragen zu den Gebühren der Comdirect
Die Depotführung kostet 1,95 Euro pro Monat. Wer aber zwei Trades in einem Quartal tätigt, dem wird die Gebühr im jeweiligen Quartal erlassen. Ebenfalls kostenfrei ist das Depot für Kunden, die zugleich ein Girokonto unter der gleichen Kundennummer führen. Keine Gebühren werden für das Zweitdepot fällig.
Kundenberichten zufolge dauert die Eröffnung eines Depots mehrere Tage.
Die Mindestgebühr beträgt 10 Euro, die Maximalgebühr 30 Euro. Die Ausführungsgebühr bei ETF-Sparplänen liegt regulär bei 1,50 Prozent der Sparrate.
