Smartbroker oder Trade Republic? Online Broker im Vergleich

Iris Schulte-Renger
12. März 2025 – 12:56 Uhr aktualisiert
✓ Link kopiert

Denken Sie an die Umwelt, bevor Sie drucken!

Wir möchten Sie daran erinnern, dass das Drucken von Artikeln durch den Verbrauch von Ressourcen Auswirkung auf unsere Umwelt hat. Sie können die Umwelt schonen, indem Sie Artikel digital nutzen und teilen.
Smartbroker oder Trade Republic
Smartbroker oder Trade Republic
Inhaltsverzeichnis

Das Wichtigste in Kürze 

  • Smartbroker+ und Trade Republic bieten günstige Orderpreise und zahlreiche kostenlose ETF Sparpläne an.
  • Während Trade Republic Guthabenzinsen von 2,00 Prozent zahlt, gewährt Smartbroker+ neuerdings 2,00 Prozent. 
  • Bei der Auswahl an Handelsplätzen und Wertpapieren zeigen sich deutliche Unterschiede.

Trade Republic und Smartbroker+ zeichnen sich als Neobroker und Bank mit vergleichsweise geringen Handelsgebühren aus. Doch die Unterschiede sind im Detail beachtlich.

InfoTrade RepublicSmartbroker
Depotführungsgebühren0 €0 €
Guthabenzins
(Prozent p. a.)
2,00 % auf nicht investiertes Guthaben
(hier mehr Infos zum neuen Trade Republic Girokonto)
2,00 % (Zinskonto)
Einlagensicherung100.000 €100.000 €
+ Freiwillige Einlagensicherung
Ordergebühren, Inland (Aktien)1 € Fremdkostenpauschale0 € für Orders
ab 500 € mit Gettex,
max. 1 € für Orders
unter 500 € mit Gettex;
sonst 4 €
ETF Sparpläne
ETF-Sparpläne>2.600rund 1.000
ETF-Sparplan-Gebühr
pro Sparrate
0 €0,2 %, min. 1 €
Kostenfreie ETF-Sparpläne>2.600rund 750
ETF-Service
Mindestsparrate1 €1 €
Webseitetraderepublic.comsmartbrokerplus.de
Quelle: Preis-Leistungsverzeichnisse der Anbieter
Stand: März 2025

Die Ordergebühren im Vergleich

Bei den Ordergebühren fällt der Unterschied gleich ins Auge: Trade Republic verlangt für jede Order ganz einfach und überschaubar 1 Euro Fremdkostenpauschale. Smartbroker+ hingegen 4 Euro. Doch es folgen Ausnahmen und Sonderregelungen und am Ende eine verzwickte Preistabelle, die eher verwirrt als Klarheit schafft. 

Wer dann noch durchblickt, kann bei Smartbroker+ sogar noch günstiger handeln als bei Trade Republic: 0 Euro kostet jede Order ab einer Größe von 500 Euro auf dem Handelsplatz Gettex, maximal 1 Euro unter 500 Euro Ordervolumen bei Gettex.

Und noch weitere Ausnahmen hat Smartbroker+ zu bieten. Wer sie alle beherrscht, findet ein üppiges Paket zum Nulltarif. Zertifikate und Hebelprodukte der Emittenten HSBC, Morgan Stanley und Vontobel werden ab 500 Euro Volumen außerbörslich kostenfrei gehandelt. Kleinere Order kosten 4 Euro.

Und auch 18.000 gemanagte Fonds gibt es beim Online Broker Smartbroker ohne Agio, dafür fallen dann aber jeweils 4 Euro „Transaktionsentgelt“ an. Fonds- und Aktiensparpläne hingegen sind komplett gebührenfrei. Unterm Strich erweist sich das Gesamtpaket von Smartbroker+ als deutlich günstiger als es auf den ersten Blick erscheinen mag.

Wer konsequent auf die Umsonst-Schnäppchen setzt, kann dort sogar sparsamer über die Runden kommen als bei Trade Republic.

Allerdings könnte die Kommunikation bei Smartbroker+ noch kundenfreundlicher werden. Eine einfachere Struktur der Konditionen würde den Durchblick gewiss erleichtern. Trade Republic punktet hier klar mit seinem einfachen Modell. 

Kostenlose ETF Sparpläne 

ETF Sparpläne sind derzeit beliebt. Doch die Gebühren können rasch so einige Gewinne wieder neutralisieren. Kostenfreie Sparpläne sind deshalb bei Online Brokern umso beliebter. Und damit liegt Trade Republic mit mehr als 2.600 davon deutlich vor Smartbroker, der nur etwa 750 seiner insgesamt rund 1.000 ETF Sparpläne gebührenfrei anbietet. Alle anderen werden mit Kosten für die Ratenausführung in Höhe von 0,2 Prozent belegt, mindestens aber 1 Euro. 

ETF KonditionenTrade RepublicSmartbroker
ETF Sparpläne
ETF-Sparpläne>2.600rund 1.000
ETF-Sparplan-Gebühr pro Sparrate0 €0,2 %, min. 1 €
Kostenfreie ETF-Sparpläne>2.600zirka 750
ETF-Service
Mindestsparrate1 €1 €
Webseitetraderepublic.comsmartbrokerplus.de
Quelle: Preis-Leistungsverzeichnisse der Anbieter
Stand: März 2025

Die Mindestsparrate liegen sowohl bei Smartbroker+ als auch bei Trade Republic bei nur 1 Euro. 

Für Einmalkäufe von ETFs bieten beide Anbieter eine große Auswahl. Doch die absolute Zahl muss für den einzelnen Kunden nicht unbedingt relevant sein. Schließlich ähneln sich zahlreiche ETFs verschiedener Emittenten bis auf Nuancen. Die üblichen Indizes aus Europa und den USA finden sich gleich mehrfach mit unterschiedlichen Namen.

Das ETF-Angebot beider Neobroker umfasst die üblichen Märkte Europas, der USA, Asiens sowie die Weltindizes. Auch jenseits der Aktienmärkte lassen sie kaum Wünsche offen. Anleger können in Anleihen-Indizes, Rohstoffmärkte und auch in Short-ETFs investieren. 

Trade Republic zahlt Zinsen, Smartbroker+ jetzt auch

Bei den Zinsen auf das nicht-investierte Guthaben unterscheiden sich beide Konkurrenten neuerdings nicht mehr wesentlich.

Trade Republic jedoch bietet Zinsen an: 2,00 Prozent gibt es auf nicht-investiertes Guthaben in unbegrenzter Höhe.

Gezahlt werden die Erträge in monatlichem Rhythmus.

Smartbroker+ hat jetzt auch ein Zinskonto eingeführt. Der Zinssatz ist variabel, liegt stets 0,25 Prozent unter dem EZB-Zinssatz und beträgt damit aktuell 2,00 Prozent. Anders als bei Trade Republic sind die Zinsen, die hier nur vierteljährlich gezahlt werden, an eine Bedingung geknüpft: Mindestens drei Wertpapiertransaktionen sind pro Quartal nötig, um sie zu erhalten.

Die Auswahl an Handelsplätzen und Wertpapieren

Ein entscheidendes Kriterium ist für viele engagierte Trader die Auswahl an Handelsplätzen. Hier zeigen sich beim Vergleich beider Broker klare Verhältnisse.

Trade Republic bietet einzig den Handelsplatz LS Exchange an und bleibt auch damit einfach und übersichtlich. Eine komplexe Vielfalt hingegen präsentiert Smartbroker+ mit insgesamt 29 deutschen und internationalen Handelsplätzen. Für ambitionierte Freaks ein rundes Programm, das individuelle Strategien leichter realisierbar macht. Für normale Sparer reicht ein Handelsplatz.

Das Spektrum an Wertpapierarten überschneidet sich bei beiden Neobrokern zum großen Teil: Aktien, ETFs, ETCs, Optionsscheine und Zertifikate sowie Anleihen finden sich bei beiden. Wer in aktiv gemanagte Fonds investieren will, wird bei Smartbroker+ mit einer Auswahl an 14.000 Produkten fündig.

Trade Republic bietet außerdem den Handel mit über 50 Kryptowährungen an. Bei Smartbroker+ gibt es aber sofort auch echte Kryptos – jedoch nur 25 an der Zahl.

Smartbroker+ punktet dafür mit dem Handel von physischem Gold, das bei der UBS gelagert wird. 

Den aktuellen Trend zum Aktiensparen haben beide Wettbewerber bereits aufgegriffen. Trade Republic listet über 2.700 Aktiensparpläne auf, die mit Raten ab 1 Euro beginnen und kostenfrei ausgeführt werden. Bei Smartbroker+ finden sich etwa 2.500 sparplanfähige Aktien. 

Was die Sicherheit des Vermögens betrifft, so sind Anleger bei beiden Neobrokern mit der gesetzlichen Einlagensicherung in Höhe von 100.000 Euro geschützt. Smartbroker+ setzt hier noch einen deutlichen Posten drauf. Dort gibt es noch eine zusätzliche freiwillige Einlagensicherung über 90 Millionen Euro.

Wer eignet sich für wen? 

Beide Neobroker verzeichnen einige Stärken und Schwächen. Trade Republic dürfte vor allem jene Kunden überzeugen, die klare Zahlen bei den Kosten mögen. Für ETF-Sparer bietet Trade Republic die größere Auswahl, vor allem an kostenfreien Sparplänen – auch im Aktienbereich. Smartbroker+ hingegen punktet mit seinem breiten Angebot an gebührenfreien Fonds und mit seinen zahlreichen Handelsplätzen. 


Häufig gestellte Fragen zu Smartbroker+ und Trade Republic

Was kostet eine Order bei Smartbroker+?

Bei Smartbroker+ kostet die einzelne Order 4 Euro. Über Gettex ist jede Order ab 500 Euro Volumen jedoch kostenfrei und schlägt unter 500 Euro Ordervolumen mit maximal 1 Euro zu Buche.

Was passiert, wenn Smartbroker+ pleite geht?

Wenn Smartbroker pleite geht, müssen die Anleger kaum etwas befürchten. Die Depots und Konten werden von der Baader Bank verwaltet, die über die gesetzliche Einlagensicherung bis jeweils 100.000 Euro jeden Kunden schützt. Zusätzlich kommt eine freiwillige Einlagensicherung bis 90 Millionen Euro hinzu. Die Wertpapiere im Depot sind in jedem Fall Sondervermögen und gegen den Zugriff Dritter geschützt.

Wer steckt hinter Trade Republic?

Trade Republic wurde im Jahr 2015 von Christian Hecker, Thomas Pischke und Marco Cancellieri gegründet. Marktstart war im Januar 2019.

Die beliebtesten Artikel