Weltraumtourismus Bransons Raumfahrtfirma Virgin Galactic muss Starts verschieben

Reguläre Flüge für Weltraumtourismus soll es nun erst Ende 2022 geben. Die Robustheit einiger verwendeter Materialien nehme möglicherweise ab, teilte das Unternehmen mit.

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Virgin Galactic hat aktuell ein „SpaceShipTwo“-Raumschiff mit dem Namen „VSS Unity“ im Einsatz. Quelle: dpa

Die Raumfahrtfirma Virgin Galactic schiebt den Start ihrer regulären Flüge für Weltraumtouristen bis zum Schlussquartal 2022 auf. Labortests hätten gezeigt, dass die Robustheit einiger verwendeter Materialien möglicherweise abnehme, teilte das Unternehmen des Milliardärs Richard Branson mit. Deswegen seien weitere Untersuchungen notwendig. Die Aktie reagierte mit einem Einbruch von rund 15 Prozent im frühen US-Handel am Freitag.

Virgin Galactic betonte zugleich, dass sein Raumschiff „SpaceShipTwo“ und sein Trägerflugzeug mit Reserven für höhere Belastungen als bei gewöhnlichem Einsatz entworfen worden seien. Bei dem nun begonnenen Verbesserungsprogramm gehe es darum, sie mit Blick auf reguläre Flüge noch langlebiger zu machen. Der für nächste Zeit geplante nächste Testflug mit Angehörigen der italienischen Luftwaffe wurde auf unbestimmte Zeit verschoben. Mit dem Beginn der regulären Touristen-Starts wurde bisher für das dritte Quartal 2022 gerechnet.

Virgin Galactic hat aktuell ein „SpaceShipTwo“-Raumschiff mit dem Namen „VSS Unity“ im Einsatz. Ein weiteres war bei einem schiefgelaufenen Testflug im Jahr 2014 zerstört worden. Im Juli war der 71-jährige Branson selbst mit seinem Raumschiff ins All geflogen. Er will mit Virgin Galactic ins Geschäft mit dem Weltraumtourismus einsteigen. Dabei hat der britische Unternehmer Konkurrenz von anderen Milliardären: Amazon-Gründer Jeff Bezos mit der Firma Blue Origin und Tesla-Chef Elon Musk mit SpaceX.

Die US-Luftfahrtbehörde hatte erst vor kurzem die Flüge von Virgin Galactic nach einer Sperre wieder erlaubt. Im Juli war das Raumschiff zeitweise außerhalb des zugewiesenen Luftraum-Korridors unterwegs. Hinzu kam, dass Virgin Galactic die FAA nicht sofort über das Problem unterrichtet hatte. Das Unternehmen verpflichtete sich, mehr potenzielle Flugbahnen zu berechnen und die Flugsicherung in Echtzeit über den Verlauf der Flüge zu informieren.

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