Zweite Welle „Wirtschaftlich nicht mehr stemmen“: Händler in großer Sorge wegen Infektionszunahme

Händler stehen am Rand der Insolvenz. Wirtschaftsvertreter appellieren an die Menschen, sich an die Hygieneregeln zu halten, um eine zweite Welle zu verhindern.

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Schon jetzt befinden sich viele mittelständische Händler am Rande der Insolvenz. Quelle: dpa

In der deutschen Wirtschaft wächst angesichts steigender Neuinfektionszahlen die Sorge vor einer zweiten Corona-Welle. „Viele Unternehmen agieren aktuell unter schwierigen Bedingungen – sei es mit den Hygienekonzepten in vielen Dienstleistungsbranchen oder sei es der schwache Welthandel für weite Teile der Industrie“, sagte der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Eric Schweitzer, am Donnerstag.

„Sie alle hoffen darauf, dass die ersten Anzeichen einer Besserung nicht durch die Folgen der Pandemie wieder ins Gegenteil verkehrt werden.“ Die Krise dürfte die Unternehmen bis weit ins nächste Jahr und womöglich darüber hinaus beschäftigen. Auch in wirtschaftlicher Hinsicht bleibe die Lage daher fragil.

Der Handelsverband HDE blickt ebenfalls mit Sorge auf die steigenden Infektionszahlen. „Kommt eine zweite Pandemie-Welle mit erneut sinkenden Kundenfrequenzen und womöglich wieder mit zwangsweisen Ladenschließungen, dann könnten das viele Händler wirtschaftlich nicht mehr stemmen“, sagte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth.

Er appelliert deshalb, sich an die Corona-Regeln zu halten und alles zu tun, um eine zweite Welle zu vermeiden. Schon jetzt befinden sich viele mittelständische Händler am Rande der Insolvenz: Eine HDE-Umfrage unter 500 Nicht-Lebensmittelhändlern ergab, dass 27 Prozent ihre unternehmerische Existenz aufgrund der Corona-Krise bedroht sehen.

Wie das Robert-Koch-Institut mitteilte, wurden in den vergangenen 24 Stunden 1445 neue Fälle gemeldet, der höchste Wert seit Anfang Mai. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn äußerte sich erneut besorgt über die Entwicklung.

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