Das durchschnittliche Einstiegsgehalt der zehn bestbezahlten Fachrichtungen lag nach Personalmarkt-Berechnungen im vergangenen Jahr noch bei 40.873 Euro, in diesem Jahr sind es bereits 42.244 Euro – eine Steigerung von 3,4 Prozent. Auch wenn das Feld von den Medizinern angeführt wird: Zu den größten Gewinnern gehören die Ingenieure. Sie kommen im Jahresvergleich auf ein Plus von etwa 8,5 Prozent und verdienen 2013 im Schnitt 49.141 Euro.
Für die meisten Berufsanfänger ist ein solches Gehalt allerdings illusorisch. Die Mehrheit der Absolventen, so die Personalmarkt-Studie, erhält in 2013 durchschnittlich 43.350 Euro Jahresgehalt – immerhin 500 Euro mehr als 2012.
Gute Aussichten für Führungskräfte
Fachkräfte wie Controller, Einkäufer oder Softwareentwickler können ihr Gehalt auf durchschnittlich 53.253 Euro steigern. Den größten Sprung aber machten Führungskräfte. Sie kommen in 2013 im Schnitt auf 97.016 Euro. Ein Unterschied von mehr als vier Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Diese guten Aussichten bestätigen auch andere Vergütungsexperten. Die Managementberatung Towers Watson rechnet auf Basis einer Befragung deutscher Unternehmen im Schnitt mit Gehaltssteigerungen von etwa 3,5 Prozent, egal, ob Fach- oder Führungskräfte.
Die Personalberatung Aon Hewitt fand im Januar in einer europaweiten Umfrage heraus: Nur jedes zehnte Unternehmen plant 2013 eine Nullrunde. Und das Beratungsunternehmen Hay Group analysierte kürzlich die Gehaltsprognosen von mehr als 20.000 Unternehmen mit 14 Millionen Beschäftigten in 69 Ländern. Fazit: Die Gehälter steigen in Deutschland 2013 im Durchschnitt um drei Prozent.
Doch wie so oft gilt: Nicht jeder profitiert gleichermaßen. Denn das viel zitierte Gießkannenprinzip hat ausgedient. Soll heißen: Nur wenige Unternehmen gewähren Fach- und Führungskräften generelle Erhöhungen. Etwa 80 Prozent der Unternehmen planen einen größeren Teil ihres Budgets für Leistungsträger, sagt Paul Fabiszak von der Unternehmensberatung Towers Watson. Der Großteil nutze sogenannte „Merit-Anpassungen“. Vereinfacht gesagt: Die individuelle Leistung des Mitarbeiters wird bei der Gehaltssteigerung berücksichtigt. Wer besonders gut und fleißig arbeitet, könne in diesem Jahr mit bis zu sieben Prozent plus rechnen.
Natürlich gibt es diese Unterschiede auch innerhalb der Unternehmen. Vertriebler verdienen traditionell mehr als Personaler, Entwickler mehr als Sachbearbeiter. Umso wichtiger ist es, seinen Marktwert zu kennen. Denn wer nicht weiß, was er wert ist – oder zumindest sein sollte –, verdient weniger. Einfach deshalb, weil er seinen Wert nicht einfordert. Ein Problem, das vor allem Frauen betrifft.