Deutsche Chefärzte können in Deutschland zwischen 80.000 und 750.000 Euro im Jahr verdienen. Wie aus einer Studie des Personaldienstleisters Kienbaum Management Consulting unter 2500 Positionen in 150 deutschen Krankenhäusern hervorgeht, gehen die Chefärzte mit einem durchschnittlichen Monatsgehalt in Höhe von 279.000 Euro nach Hause. Im Vergleich: Krankenhausvorstände verdienen durchschnittlich 157.000 Euro und Oberärzte 114.000 Euro, wobei sich bei letzterem die Verdienste zwischen 70.000 – 200.000 Euro bewegen können. Chefärzte sind damit die Topverdiener in deutschen Krankenhäusern.
„Diese große Gehaltsspanne innerhalb der gleichen Position hat verschiedene Ursachen“, erklärt Kienbaum-Vergütungsexperte Martin von Hören, „Die Bettenzahl und die Trägerschaft des Krankenhauses spielen eine Rolle spielen wie die Mitarbeiterzahl, für die die jeweilige Führungskraft verantwortlich ist, und die Berufserfahrung, die der Stelleninhaber vorweisen kann“. Zudem spiele die Fachrichtung der Chefärzte eine wichtige Rolle bei der Vergütung, sowie die damit verbundene Möglichkeit, Erlöse aus der Behandlung von Privatpatienten zu beziehen.
Ein weiterer Faktor, der die Höhe des Gehalts beeinflusst, ist die Tatsache dass ein Teil der Vergütung mittlerweile über Bonusvereinbarungen abgegolten wird. Die variable Entlohnung ist bei Chefärzten weit verbreitet. „Die Kliniken forcieren diese Art der variablen Vergütung, weil die Träger immer stärker darauf angewiesen sind, wirksame Instrumente zur Steuerung der Krankenhäuser einsetzen zu können“, so Martin von Hören.
Ein Teil der variablen Vergütung besteht aus Bonusvereinbarungen und diese richten sich in der Regel nach betriebswirtschaftlichen Größen wie Ergebnis, Kosten- und Erlösbudget. Auf der anderen Seite spielen auch qualitativen Größen wie Meilensteinen in bestimmten Projekten, Ergebnisse von Befragungen der Patienten oder Einweiser oder einer gute Mitarbeiterführung eine Rolle.
Die variable Vergütung kann für manche Chefärzte bis 45 Prozent ihrer Jahresgesamtbezüge ausmachen. Sie konnten ihre Monatsgehälter im Jahr 2012 um 1,7 Prozent steigern. Das Lohnwachstum ist damit dennoch langsamer als bei anderen Führungs- oder Fachkräften in deutschen Hospitälern: 2012 konnte eine Krankenhaus-Führungskraft 2,9 Prozent mehr Lohn als 2011 verdienen; Fachärzte konnten mit einem Gehaltsplus von 3,7 Prozent rechnen.