Lebensversicherungen Die besten Anbieter von Fondspolicen

Die klassische Lebensversicherung mit Garantieverzinsung hat wegen niedriger Renditen und hoher Kosten ausgedient. Der neue Map-Report hat daher Fondspolicen unter die Lupe genommen – und elf sehr gute Anbieter ausgemacht.

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Abgesicherten Ruhestand durch rechtzeitigen DAX-Ausstieg. Quelle: dpa, Montage

Wer privat für seine Rente vorsorgen möchte, sieht sich einem Wust unterschiedlichster Produkte von zahlreichen Anbietern gegenüber. Fest steht lediglich, dass die Zeiten für die klassische kapitalbildende Lebensversicherung vorbei sind. Die Magerverzinsung auf risikoarme Geldanlagen, die zumeist hohen Abschluss- und Verwaltungskosten und die geringe Flexibilität der Produkte machen die einstige Lieblingspolice der Deutschen für Neukunden unattraktiv.

Das Angebot der Versicherer ist vor diesem Hintergrund deutlich im Umbruch. Wer mehr als die gesetzliche Garantieverzinsung von nur 1,25 Prozent pro Jahr herausholen will, setzt etwa auf Fondspolicen, die das Geld der Sparer an den Wertpapiermärkten investieren. Dort kann die Rendite deutlich höher ausfallen. Im Gegenzug sind auch die Verlustrisiken höher. Deshalb gibt es sie immer öfter auch mit Beitragsgarantie, so dass der Sparer das eingesetzte Kapital in jedem Fall ausgezahlt bekommt. Aber sind die Fondspolicen wirklich eine lohnende Alternative?

Mehr Rendite mit Fondspolicen

Hier steckt das Geld Ihrer Lebensversicherung
An den Kapitalmärkten sind Lebensversicherer deshalb machtvolle Spielern. Nur: Wohin genau investieren sie? Quelle: dpa
Ein großer Teil der Gelder fließt in Renten. Quelle: dpa
Es gibt verschiedene Arten von Renten, zum Beispiel Hypotheken, Darlehen und Staatsanleihen. Quelle: dpa
Der prozentuale Anteil von Pfandbriefen ist der drittgrößte innerhalb der Rentengelder Quelle: REUTERS
Lebensversicherer investieren nicht nur direkt in Renten, sondern auch dadurch, dass sie Anteile an Rentenfonds erwerben. Quelle: dpa
Genussrechte unterliegen etwas anderen Regeln als Aktien oder Anleihen. Quelle: dpa
Sicher aber wenig beliebt sind bei den Versicherern Tages-, Termin- und Festgelder. Quelle: gms

Die Analysten von Map-Report haben im Rahmen einer umfangreichen Untersuchung ein Ranking der besten Anbieter von Fondspolicen erstellt. Ursprünglich sollten die Versicherungen einen großen Teil der dazu nötigen Angaben liefern. Weil sich aber nur sieben Versicherer bereit erklärten, die gewünschten Daten zur Verfügung stellen wollten, begann die Arbeit von Neuem. Diesmal griffen die Map-Report-Experten auf öffentlich zugängliche Daten wie Bilanzen, Produkt- und Vertragsdaten sowie auf die Expertise des Analysehauses Morgen & Morgen zurück. Die so gewonnen Daten reichten aus, um die Angebote von insgesamt 24 Anbietern von Fondspolicen zu bewerten.

Beim Versicherungsjournal, zum dem der Map-Report gehört, geht man davon aus, dass die Zurückhaltung der Gesellschaften damit zu tun hat, dass es bislang noch keine Bewertung der Fondspolicen-Anbieter in Deutschland in dieser Tiefe gab und sie daher eine schlechte oder auch falsche Bewertung ihrer Produkte fürchten.

Untersucht wurden vier Vertragskategorien und für die Vertragslaufzeiten von zwölf, 20 und 30 Jahren. Die Analysten unterschieden dabei Standardpolicen - mit Beraterprovision und hohen Abschlusskosten - von Nettopolicen, bei denen der Berater aus einer gesonderten Vereinbarung ein Honorar erhält. Der Vorteil für den Kunden: Der Honorarberater ist bei der Produktempfehlung unabhängig und nicht provisionsgesteuert.

In den vergangenen Jahren ist das Anbot solcher Nettopolicen deutlich gestiegen. „Aus meiner Sicht sind Nettopolicen immer noch ein Nischenprodukt. Zwar bieten etwa ein Viertel der Lebensversicherer in Deutschland solche Tarife an, ein Trend zu mehr ist aber noch nicht erkennbar“, sagt Reinhard Klages, Chefredakteur Map-Report beim Versicherungsjournal.

Zum anderen durchleuchteten die Analysten sowohl Policen mit als auch ohne Beitragsgarantie, die zumindest die Auszahlung der bereits eingezahlten Summe verbindlich zusichert. Auch hier gibt es zunehmend Anbieter von Fondspolicen, die eine solche Garantie geben. Daneben wurden die verschiedenen Tarifangebote noch nach Effektivkosten und Rentenfaktor bewertet. Der Rentenfaktor gibt an, wie hoch die monatliche Rente in Euro pro 10.000 Euro Ansparsumme mindestens ausfällt. Je niedriger die Kosten und je höher der Rentenfaktor, umso besser für den Versicherten. „Unsere Analyse zeigt deutlich, dass niedrige Effektivkosten bei den Versicherern noch lange nicht gleichbedeutend mit einem hohen Rentenfaktor sind“, sagt Klages.

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